Kombination aus Immun- und Chemotherapie als neues perioperatives Konzept

ESMO 2023 Friederike Klein

9 % vs. 11 % der Patient:innen aus Prüfarm vs. Kontrolle waren nicht operiert worden. 9 % vs. 11 % der Patient:innen aus Prüfarm vs. Kontrolle waren nicht operiert worden. © Crystal light – stock.adobe.com

Das FLOT-Chemotherapieregime ist perioperativer Standard für Patient:innen mit operablem Karzinom von Magen oder gastroösophagealem Übergang. Die Addition eines CPI scheint die Effektivität zu steigern. 

Erste Ergebnisse der Studie ­MATTERHORN belegen eine höhere Rate pathologischer Komplettremissionen (pCR) nach einer präoperativen Therapie mit zwei Gaben von Durvalumab zusätzlich zu vier Zyklen FLOT bei Patient:innen mit resektablen Karzinomen von Magen oder gastroösophagealem Übergang (G/GEJ), berichtete Prof. Dr. ­Salah-Eddin Al-Batran vom Krankenhaus Nordwest des Krebszentrums der Universität Frankfurt. In der globalen Phase-3-Studie erhielten 948 Erkrankte randomisiert

  • prä- und postoperativ Durvalumab plus FLOT und anschließend eine Durvalumab-Erhaltungstherapie (n = 474) oder
  • prä- und postoperativ Placebo plus FLOT und anschließend Placebo in der Erhaltungsphase (n = 474).

Primärer Endpunkt ist das ereignisfreie Überleben

Prof. ­Al-Batran stellte die erste Interimsanalyse nach Abschluss der präoperativen Therapie vor. 9 % vs. 11 % der Patient:innen aus Prüfarm vs. Kontrolle waren nicht operiert worden. Bei 4 % bzw. 5 % konnte die OP nicht wie geplant komplettiert werden. Jeweils 86 % starteten nach Abschluss des chirurgischen Eingriffs die postoperative Therapie. 

Die pCR-Rate, wichtiger sekundärer Endpunkt der Studie, betrug nach zentraler Auswertung mit dem zusätzlichen CPI 19 % vs. 7 % in der Kontrolle, berichtete Prof. ­Al-Batran. Das entsprach einer dreimal größeren Wahrscheinlichkeit einer pCR durch die Hinzunahme von Durvalumab (Odds Ratio 3,01; 95%-KI 2,03–4,67; p < 0,00001). Ein pathologisch komplettes oder fast komplettes Ansprechen (maximal einzelne oder kleine Gruppen von Krebszellen zum Zeitpunkt der Resektion) erzielten 27 % vs. 14 % der Erkrankten (OR 2,19: 95%-KI 1,58–3,04; p < 0,00001). Alle untersuchten Subgruppen profitierten hinsichtlich des pathologischen Ansprechens von der zusätzlichen Immuntherapie, erklärte Prof. ­Al-Batran.

Teilnehmende aus Deutschland erreichten besonders häufig eine pCR – sowohl unter Durvalumab plus FLOT (30 %) als auch ohne (13 %). Die Ursache ist unklar. Es wurde spekuliert, ob dies an der besonders großen Erfahrung mit dem FLOT-Regime in Deutschland liegen könnte.

Behandlungsassoziierte unerwünschte Ereignisse (TRAE) waren durch die zusätzliche Immuntherapie bislang nicht häufiger als unter FLOT plus Placebo und entsprachen dem, was von den Behandlungen bereits bekannt ist. Die Studie wird fortgesetzt.

Quelle: Al-Batran SE für Janjigian YY. ESMO Congress 2023; LBA73

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9 % vs. 11 % der Patient:innen aus Prüfarm vs. Kontrolle waren nicht operiert worden. 9 % vs. 11 % der Patient:innen aus Prüfarm vs. Kontrolle waren nicht operiert worden. © Crystal light – stock.adobe.com