Perioperatives Durvalumab verlängert das krankheitsfreie Überleben

WCLC 2024 Josef Gulden

Perioperative Therapien reduzieren erwiesenermaßen die Rezidivrate. Perioperative Therapien reduzieren erwiesenermaßen die Rezidivrate. © sakramir - stock.adobe.com

Daten aus der zweiten Interimsanalyse der AEGEAN-Studie bestätigen erneut, dass perioperatives Durvalumab beim NSCLC das ereignisfreie Überleben verlängert. Auch ein OS-Vorteil zeichnet sich ab.

Für die perioperative Systemtherapie beim operablen ­NSCLC werden momentan insbesondere CPI in vielen Studien getestet. An der randomisierten Phase-3-Studie ­AEGEAN nahmen 802 Patient:innen teil. Im Verumarm bekamen Teilnehmende ergänzend  zur neoadjuvanten Chemotherapie  vier Zyklen des PD-L1-Inhibitors Durvalumab (jeweils 1.500 mg i. v.) und nach der Resektion des verbliebenen Tumors zwölf weitere Zyklen des Checkpoint-Inhibitors. Die Personen im Kontrollarm erhielten anstelle von Durvalumab jeweils eine Placebo-Infusion

In der ersten Interimsanalyse hatten sich das EFS (HR 0,68; p = 0,004) und die Rate an pathologischen Komplettremissionen (pCR; Differenz 13,0 %; p < 0,001) nach der Neoadjuvanz durch die Zugabe von Durvalumab signifikant verbessert. Knapp ein Viertel der Patient:innen hatte aber zu diesem Zeitpunkt die adjuvante Therapie noch nicht abgeschlossen. Prof. Dr. Dr. ­John V. ­Heymach, MD Anderson Cancer Center, Houston, konnte nun die zweite geplante Interimsanalyse nach median 25,9 Monaten Nachbeobachtungsdauer vorstellen. 

86,9 % der Patient:innen im Verum- und 88,5 % im Kontrollarm hatten die vier Zyklen der neoadjuvanten Behandlung beendet, und 77,6 % bzw. 76,7 % waren erfolgreich operiert worden. 68,6 % derjenigen im Durvalumab- und 63,7 % derjenigen im Placeboarm, die die adjuvante Therapie begannen, erhielten sämtliche Zyklen; der häufigste Grund für einen Therapieabbruch war eine Progression

Der Vorteil von Durvalumab beim EFS konnte auch hier bestätigt werden (HR 0,69; 36-Monats-Rate 60,1 % vs. 47,9 %). Erkrankte im Prüfarm, die eine adjuvante Behandlung erhalten hatten, profitierten deutlicher (HR gegenüber Placebo 0,62 bzw. 0,83). Der EFS-Vorteil des Verumarms bestand unabhängig davon, ob die neoadjuvante Therapie zu einer pCR geführt hatte und welches Platinderivat Ärzt:innen in der Neoadjuvanz vorsahen.

Bei den erfolgreich operierten Patient:innen (R0/R1-Resektion, kein Progress in erster Nachkontrolle) ergab sich außerdem ein klinisch bedeutsamer Vorteil hinsichtlich des krankheitsfreien Überlebens, gemessen ab dem Zeitpunkt der Operation (HR 0,66; p = 0,0137), sowie eine tendenzielle Verbesserung des OS (HR 0,89; 95%-KI 0,70–1,14). In einer exploratorischen Analyse zeigte sich Durvalumab auch beim Lungenkrebs-spezifischen Überleben dem Placeboarm überlegen (HR 0,70; 95%-KI 0,52–0,93).

Unerwünschte Ereignisse vom Grad 3 oder 4 waren über die gesamte Behandlungsdauer in beiden Armen gleich häufig, während der adjuvanten Phase traten sie im Durvalumabarm um etwa die Hälfte öfter auf (15,4 % vs. 10,6 %). Die aktualisierten Daten bestätigen Durvalumab als neue perioperative Therapieoption beim resektablen NSCLC, schlussfolgerte Prof. ­Heymach.

Quelle: Heymach J et al. IASLC 2024 World Conference on Lung Cancer; OA13.03

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