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Perioperatives Durvalumab verlängert das krankheitsfreie Überleben

Für die perioperative Systemtherapie beim operablen NSCLC werden momentan insbesondere CPI in vielen Studien getestet. An der randomisierten Phase-3-Studie AEGEAN nahmen 802 Patient:innen teil. Im Verumarm bekamen Teilnehmende ergänzend zur neoadjuvanten Chemotherapie vier Zyklen des PD-L1-Inhibitors Durvalumab (jeweils 1.500 mg i. v.) und nach der Resektion des verbliebenen Tumors zwölf weitere Zyklen des Checkpoint-Inhibitors. Die Personen im Kontrollarm erhielten anstelle von Durvalumab jeweils eine Placebo-Infusion.
In der ersten Interimsanalyse hatten sich das EFS (HR 0,68; p = 0,004) und die Rate an pathologischen Komplettremissionen (pCR; Differenz 13,0 %; p < 0,001) nach der Neoadjuvanz durch die Zugabe von Durvalumab signifikant verbessert. Knapp ein Viertel der Patient:innen hatte aber zu diesem Zeitpunkt die adjuvante Therapie noch nicht abgeschlossen. Prof. Dr. Dr. John V. Heymach, MD Anderson Cancer Center, Houston, konnte nun die zweite geplante Interimsanalyse nach median 25,9 Monaten Nachbeobachtungsdauer vorstellen.
86,9 % der Patient:innen im Verum- und 88,5 % im Kontrollarm hatten die vier Zyklen der neoadjuvanten Behandlung beendet, und 77,6 % bzw. 76,7 % waren erfolgreich operiert worden. 68,6 % derjenigen im Durvalumab- und 63,7 % derjenigen im Placeboarm, die die adjuvante Therapie begannen, erhielten sämtliche Zyklen; der häufigste Grund für einen Therapieabbruch war eine Progression.
Der Vorteil von Durvalumab beim EFS konnte auch hier bestätigt werden (HR 0,69; 36-Monats-Rate 60,1 % vs. 47,9 %). Erkrankte im Prüfarm, die eine adjuvante Behandlung erhalten hatten, profitierten deutlicher (HR gegenüber Placebo 0,62 bzw. 0,83). Der EFS-Vorteil des Verumarms bestand unabhängig davon, ob die neoadjuvante Therapie zu einer pCR geführt hatte und welches Platinderivat Ärzt:innen in der Neoadjuvanz vorsahen.
Bei den erfolgreich operierten Patient:innen (R0/R1-Resektion, kein Progress in erster Nachkontrolle) ergab sich außerdem ein klinisch bedeutsamer Vorteil hinsichtlich des krankheitsfreien Überlebens, gemessen ab dem Zeitpunkt der Operation (HR 0,66; p = 0,0137), sowie eine tendenzielle Verbesserung des OS (HR 0,89; 95%-KI 0,70–1,14). In einer exploratorischen Analyse zeigte sich Durvalumab auch beim Lungenkrebs-spezifischen Überleben dem Placeboarm überlegen (HR 0,70; 95%-KI 0,52–0,93).
Unerwünschte Ereignisse vom Grad 3 oder 4 waren über die gesamte Behandlungsdauer in beiden Armen gleich häufig, während der adjuvanten Phase traten sie im Durvalumabarm um etwa die Hälfte öfter auf (15,4 % vs. 10,6 %). Die aktualisierten Daten bestätigen Durvalumab als neue perioperative Therapieoption beim resektablen NSCLC, schlussfolgerte Prof. Heymach.
Quelle: Heymach J et al. IASLC 2024 World Conference on Lung Cancer; OA13.03
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