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Kombination in Phase-1b-Studie geprüft

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Trastuzumab Deruxtecan (T-DXd) zielt auf HER2 ab und stellt damit eine mögliche Behandlungsoption für HER2-exprimierende Urothelkarzinome dar. Prof. Dr. Matt D. Galsky von der Icahn School of Medicine, Mount Sinai, New York, stellte die Ergebnisse einer frühen klinischen Studie vor, in der die Substanz zusammen mit Nivolumab geprüft wurde. Rationale dafür waren präklinische Modelle, in denen die Kombination aus T-DXd und gegen PD1 gerichteten Antikörpern die Effektivität gegenüber den Einzelsubstanzen erhöht hatte.
In der zweiteiligen Phase-1b-Studie erhielten Patienten mit HER2-exprimierenden fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinomen alle drei Wochen 5,4 mg/kg T-DXd und 360 mg i.v. Nivolumab. Die HER2-Expression wurde unterschieden in hoch (Kohorte 3) und niedrig (Kohorte 4). Alle Erkrankten hatten zuvor nach einer platinbasierten Chemotherapie (PBC) einen Progress entwickelt.
Zum Zeitpunkt des Datenschnitts der Primäranalyse hatten 34 Personen die Prüfkombination erhalten. 30 wiesen eine hohe, vier eine niedrige HER2-Expression auf. Die mediane Dauer der Therapie betrug für T-DXd 3,2 Monate und für Nivolumab 4,1 Monate. Kohorte 4 wurde aufgrund der geringen Teilnehmerzahl geschlossen, so der Referent.
Die Autoren bezifferten die objektive Ansprechrate nach der unabhängigen Begutachtung in Kohorte 3 auf 36,7 %; davon erreichten 13,3 % ein Komplettansprechen und 23,3 % ein partielles Ansprechen. Median betrug
- die Ansprechdauer 13,1 Monate,
- die Zeit bis zum Ansprechen 1,9 Monate,
- das PFS 6,9 Monate und
- das OS 11 Monate.
73,5 % der Teilnehmer erlitten behandlungsassoziierte unerwünschte Ereignisse (TRAE) von mindestens Grad 3. Die Autoren schrieben davon 44,1 % T-DXd zu und 26,5 % Nivolumab. Etwa ein Drittel der Patienten brach die Therapie aufgrund von unerwünschten Ereignissen ab; bei 23,5 % wurden diese durch T-DXd ausgelöst und in 26,5 % der Fälle durch Nivolumab. Die häufigsten Toxizitäten umfassten Nausea (73,5 %), Fatigue (52,9 %) und Erbrechen (44,1 %). Von besonderem Interesse nannte Prof. Galsky interstitielle Lungenerkrankungen/Pneumonitiden, die 23,5 % der Teilnehmer entwickelten und bei einem zum Tode führte. Die Sicherheitsdaten entsprechen dem, was von den Einzelsubstanzen bekannt ist, so der Referent. In einer weiteren klinischen Studie wird aktuell die T-DXd-Monotherapie bei Patienten mit HER2-positiven Urothelkarzinomen untersucht.
Kongressbericht: 2022 ASCO Genitourinary Cancers Symposium
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