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Kortison gegen Clusterkopfschmerz
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Letztes Jahr zeigte dann eine lege artis durchgeführte deutsche Multicenterstudie mit 109 Patienten, dass orales Prednison die Attackenzahl im Vergleich zu Placebo in der ersten Behandlungswoche um 2,4 reduzierte (p = 0,002). Bis Tag 7 war jeder dritte Patient in der Kortisongruppe, aber nur 7 % derjenigen unter Placebo attackenfrei. Die Dosis betrug 100 mg an den Tagen 1-5, anschließend wurde sie alle drei Tage um 20 mg vermindert.
Parallel erhielten alle Patienten Verapamil auftitriert von 3 x 40 mg/d auf 3 x 120 mg/d. „Verapamil braucht ein bis zwei Wochen, bis die Wirksamkeit da ist, deshalb setzen wir Prednison zur Überbrückung ein“, erklärte Dr. Kraya. Dass diese Strategie aufgeht, zeigte sich auch in der Studie: An Tag 28 waren in beiden Gruppen rund 60 % der Clusterpatienten attackenfrei. Relevante Unterschiede hinsichtlich der Nebenwirkungen gab es nicht.
Dr. Kraya möchte daher alle Kollegen dazu ermutigen, die Kurzzeit-Prednisontherapie bei ihren Clusterpatienten zu nutzen. Zu klären bleibt nach seiner Aussage, ob ein schnelleres Aufdosieren von Verapamil auch mit niedrigeren Steroiddosen zu erreichen ist und welche Steroidnebenwirkungen im Langzeitverlauf drohen.
Quelle: Neurowoche 2022
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