
Cluster-Kopfschmerz: Antikörper senkt die Attackenhäufigkeit

Ob CGRP*-Antikörper ebenso gute Effekte bei Clusterkopfschmerz wie bei Migräne erzielen, testeten Wissenschaftler in einer multizentrischen Studie. Denn CGRP ist an der Entstehung von Clusterkopfschmerzen beteiligt. Die Blut-Hirn-Schranke kann Galcanezumab zwar nicht in ausreichender Zahl überwinden, der ausschlaggebende Effekt scheint jedoch ohnehin peripher im Ganglion trigeminale zu entstehen.
Die 106 Studienteilnehmer waren zwischen 18 und 65 Jahre alt und vorwiegend männlich. Seit wenigstens sechs Wochen litten sie mindestens jeden zweiten Tag unter Attacken. 49 Patienten erhielten zu Studienbeginn und nach einem Monat 300 mg Galcanezumab subkutan, 57 stattdessen eine Scheinbehandlung. Alle Teilnehmer dokumentierten Details wie Frequenz und Schweregrad der Attacken und die Behandlung.
Das Prüfmedikament senkte innerhalb von drei Wochen die durchschnittliche Frequenz von anfänglichen 17,8 um 8,7 Attacken pro Woche, das Placebo nur um 5,2. Die Autoren merken an, dass sich der Unterschied zwischen den beiden Armen nach acht Wochen annäherte. Mindestens halbiert hatte sich die Attackenhäufigkeit nach Woche 3 in der Verumgruppe bei 71 %, unter Placebo waren es 53 %.
98 % der Teilnehmer führen die Therapie fort
Während 14 % mit Sham-Behandlung die Studie wegen fehlender Effekte abbrachen, waren es unter Galcanezumab nur 2 %. Aufgrund von Nebenwirkungen stoppten 2 bzw. 4 % die Studie. Der Antikörper führte zwar zu mehr unerwünschten Effekten, jedoch meist milde bis moderate. So klagten z.B. 8 % über Schmerzen an der Einstichstelle.
* Calcitonin gene-related peptide
Quelle: Goadsby PJ et al. N Engl J Med 2019; 381: 132-141; DOI: 10.1056/NEJMoa1813440
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