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Mit Biologika gegen den Schmerz

Der Clusterkopfschmerz kann episodisch mit Phasen häufiger Attacken oder chronisch auftreten. Zur Akuttherapie sind Triptane (Sumatriptan s.c. oder nasal, Zolmitriptan nasal) und Sauerstoff (100%ig, 7–12 l/min) indiziert. Zur Kurzzeitprophylaxe während eines Anfalls können ein oraler Prednisonstoß, die Okzipitalisnervenblockade oder lang wirksame Triptane (off label!) eingesetzt werden. Zur Langzeitprophylaxe wird vor allem Verapamil (erlaubter Off-Label-Gebrauch) angewandt. Alternativ kommt Lithium infrage, aber auch Topiramat und Melatonin (beide off label!).
Einige sprechen sehr gut auf Biologika an, andere gar nicht
In der Vergangenheit hätten große Hoffnungen auf dem prophylaktischen Einsatz von monoklonalen Antikörpern gegen das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) oder gegen den CGRP-Rezeptor gelegen, berichtete Privatdozent Dr. Charly Gaul vom Kopfschmerzzentrum Frankfurt. Vom CGRP sei bekannt, dass es bei spontanen Attacken im Jugularvenenblut erhöht ist und dass der Spiegel des Neuropeptids durch die Gabe von Sauerstoff oder Sumatriptan zurückgeht. Außerdem könne eine CGRP-Infusion bei Patienten mit episodischem Clusterkopfschmerz entsprechende Attacken auslösen.
In mehreren Studien sind verschiedene gegen CGRP gerichtete monoklonale Antikörper sowohl beim episodischen als auch beim chronischen Clusterkopfschmerz untersucht worden. Für Galcanezumab ist zumindest bei der episodischen Variante eine Überlegenheit gegenüber Placebo nachgewiesen, was in den USA zur entsprechenden Zulassung geführt hat. Die Ergebnisse zur chronischen Form seien hingegen negativ ausgefallen, was auch an der laut Studienprotokoll erlaubten parallelen Behandlung mit Verapamil gelegen haben könnte, wie Dr. Gaul erläuterte.
Die Studien zu Fremanezumab seien aufgrund niedriger Erfolgsaussichten vorzeitig beendet worden, berichtete der Referent weiter. Die einschlägigen Untersuchungen zu Eptinezumab und Erenumab würden derzeit noch laufen. Es sei also gut möglich, dass es einer dieser monoklonalen Antikörper doch noch bis zur Zulassung beim Clusterkopfschmerz schafft, zeigte sich Dr. Gaul zuversichtlich. Seiner Erfahrung nach sprechen einige Patienten hervorragend auf die Biologika an, andere überhaupt nicht. Ein klinischer Marker für ein Ansprechen fehle derzeit.
Häufig wird beim Clusterkopfschmerz während einer Episode auch Prednison verwendet. Diese Vorgehensweise fand jetzt durch eine Studie Bestätigung, wie Dr. Torsten Kraya vom Klinikum St. Georg in Leipzig berichtete (s. Kasten).
Kurzzeittherapie mit Prednison wirkt
Quelle: Deutscher Schmerzkongress 2021
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