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Atopie-Patienten produzierten wohl weniger IgG

Die beiden verfügbaren mRNA-Coronaimpfstoffe bieten einen starken Schutz gegen die Infektion. Bei Personen, die aufgrund eines Asthmas mit Biologika behandelt werden, fällt die Antikörperantwort auf die Impfung möglicherweise langfristig schwächer aus als bei Gesunden, warnen Dr. Martin Runnstrom von der Universität Atlanta und Kollegen.
Einige Biologika richten sich gegen z.B. für die Asthmapathogenese relevante Zytokine, die jedoch auch eine Rolle bei der Plasmazell-Immunantwort spielen, so die Forscher. Ob die Therapeutika möglicherweise die humorale Immunantwort auf die mRNA-Vakzinen gegen SARS-CoV-2 beeinträchtigen, untersuchten sie anhand eines Kollektivs von 48 Patienten mit einem schweren Asthma oder einer atopischen Dermatitis (Durchschnittsalter 53 Jahre, 60 % Frauen), die mit Benralizumab (IL-5-Rezeptorantagonist), Mepolizumab (IL-5-Antagonist) oder Dupilumab (IL-4-Rezeptorantagonist) behandelt wurden.
Im Vergleich zu den 36 gesunden Kontrollen (Durchschnittsalter 36 Jahre, 72 % Frauen) fiel bei den mit Biologika behandelten Patienten die IgG-Antikörperantwort nach der zweiten Impfdosis signifikant schwächer aus. Dieser Unterschied war auch noch drei Monate später nachweisbar.
Rolle von Störfaktoren bleibt unklar
Ob die geringeren Antikörperspiegel (33 % weniger) tatsächlich auf die Biologika zurückzuführen sind oder andere Confounder, beispielsweise das höhere Alter in der Therapiegruppe, Komorbiditäten oder zusätzliche Medikamente mitverantwortlich sind, bleibt allerdings unklar. Was es auch sei, die Betroffenen sind vermutlich schlechter gegen SARS-CoV-2 geschützt und müssen möglicherweise früher oder häufiger Boosterimpfungen erhalten, meinen die Forscher.
Quelle: Runnstrom MC et al. Am J Respir Crit Care Med 2022; DOI: 10.1164/rccm.202111-2496LE
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