Krebs „schützt“ vor der Alzheimer-Demenz

Antje Thiel, Foto: thinkstock

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Alzheimer oder Krebs – soweit die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Mensch sowohl an Alzheimer als auch an Krebs erkrankt.

Erstmals 2005 war Forschern in Mailand aufgefallen, dass Alzheimerpatienten weniger anfällig für Malignome sind. In Statis­tiken von mehr als einer Million Menschen über 65 Jahre traten bei den Demenzkranken nur halb so viele Malignome auf wie in der Normalbevölkerung der gleichen Altersgruppe. Krebspatienten wiederum hatten ein um 35 % geringeres Risiko, zusätzlich an Alzheimer zu erkranken.

Aktivierungszustand des TP53 entscheidet über Krebs oder Demenz

Mittlerweile wird dieses Phänomen weltweit erforscht. Derzeit macht man einen bestimmten genetischen Faktor verantwortlich, das Tumorsuppressorgen TP53: Wird dieses Gen in die eine Richtung „angestoßen“, verursacht es ein anormales Zellwachstum und somit Krebs.


Geht der Impuls in die andere Richtung, kommt es zu anormalem Zelltod und damit zu Morbus Alzheimer. Dieses Gen ist bei Alzheimerpatienten besonders aktiv, bei rund 50 % der Krebspatienten hingegen inaktiviert.

Zellalterung fördert Demenz

Ein weiterer Erklärungsansatz bietet das molekulare Altern. Die Zellteilung stoppt, Entzündungsproteine werden freigesetzt. Das könnte vor Krebs schützen, aber Demenz fördern. Altersforscher hoffen auf neue Wege, seneszente Zellen entweder gezielt auszuschalten oder ihren Effekt zu verbessern.


Quelle: New Scientist 13. July 2013: 12

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