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Künstliche Süßstoffe: Wölfe im Schafspelz
News von der Karl und Veronica Carstens-Stiftung
Kalorienarme Süßstoffe als Teil eines Diätplans besonders für Übergewichtige haben sich in vergangenen Studien bereits als längst nicht so unbedenklich und effektiv erwiesen, wie lange angenommen wurde. So erwies sich der regelmäßige Konsum von Diät-Getränken bei Frauen in einer breit angelegten Studie als schädlich für die Herzgesundheit.[1] Das Paradoxon: Süßstoffe führten in Studien zur Gewichtszunahme.
In einer experimentellen Studie untersuchten Wissenschaftler nun den Wirkmechanismus der gängigsten Süßstoffe Saccharin, Aspartam und Sucralose.[2] In Experimenten mit Mäusen zeigten die Tiere, die kein Breitband-Antibiotikum erhalten hatten, einen Anstieg der Glukoseintoleranz, während die antibiotisch behandelten Nager keine Veränderungen aufwiesen.
Auf pflanzliches Süßungsmittel zurückgreifen
Die Forscher führen dies auf die Veränderung der Darmflora durch die künstlichen Süßstoffe zurück. Ein weiterer Versuch mit gesunden, übergewichtigen Menschen mündete in einem ähnlichen Ergebnis. Inwiefern diese Erkenntnisse auf den Süßstoffkonsum im Alltag übertragbar sind, ist noch zu überprüfen, da die Dosierungen in der vorliegenden Versuchsreihe doch recht hoch waren.
Wer kalorienarm leben, aber trotzdem nicht auf Süße verzichten möchte, kann zu Stevia, einem pflanzlichen Süßungsmittel zurückgreifen. Aber Achtung, auch hier gibt es mittlerweile synthetisch hergestellte Varianten.
Quelle:
- Vyas A, Rubenstein L, Robinson J, Seguinz R, Vitolins MZ, Kazlauskaite R, Shikany J, Johnson KC, Snetselaar L, Wallace R. Diet drink consumption and the risk of cardiovascular events: a report from the Women’s Health Initiative. J Am Coll Cardiol 2014; 63 > Abstract
- Suez J, Korem T, Zeevi D, Zilberman-Schapira G, Thaiss CA, Maza O, Israeli D, Zmora N, Gilad S, Weinberger A, Kuperman Y, Harmelin A, Kolodkin-Gal G, Shapiro H, Halpern Z, Segal E, Elinav E. Artificial sweeteners induce glucose intolerance by altering the gut microbiota. Nature 2014; 514: 181-186 > Abstract
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