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Laktoseintoleranz individuell behandeln (Teil 1)
abgelaufenPraxisworkshop: Teil 1 - Teil 2 - Teil 3
In Kooperation mit Omira Oberland-Milchverwertung GmbH, Ravensburg
Steckbrief: Frau mit Laktoseintoleranz
Patientendaten
Therapie | Unser Experte: Prof. Dr. Dr. Jürgen Stein, |
Patientin möchte auf den geliebten Milchkaffe einfach nicht verzichten
Durchfälle, Blähungen, immer wieder Bauchschmerzen, die Patientin kann nur schwer auf den heißgeliebten Milchkaffee verzichten, reagiert aber immer wieder mit den genannten Beschwerden. Vom Milchkaffee abgesehen ernährt sie sich seit rund fünf Jahren konsequent ohne Milchprodukte.
Nun wurde bei der Mutter, die lebenslang kaum Milchprodukte zu sich genommen hat, Osteoporose festgestellt. Die Patientin macht sich Sorgen, dass ihre kalziumarme Kost auch ihre Knochen gefährden könnte.
Laktase-Mangel bläht den Darm auf und führt zu Durchfällen
So wie die agile Fotografin leiden rund 15 bis 20 % der Menschen hierzulande unter einer Laktoseintoleranz. Sie produzieren nicht genügend Laktase, um das Disaccharid Laktose im Darm zu den Monosacchariden Glukose und Galaktose zu hydrolysieren und somit resorbierbar zu machen. Sinkt die Laktaseaktivität aber unter einen kritischen Schwellenwert, so bleiben größere Mengen der aufgenommenen Laktose ungespalten und gelangen in tiefere Darmschichten.
Dort erzeugt Laktose ein osmotisches Gefälle, zieht Flüssigkeit ins Darmlumen und löst so Diarrhöen aus. Da der Milchzucker zudem durch die Darmflora vergoren wird, entstehen kurzkettige Fettsäuren, Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff, was bei den Betroffenen massive Blähungen und Bauchkrämpfe auslösen kann.
Laktoseintoleranz ist keine Krankheit
Stellen sich Patienten mit immer wiederkehrender Übelkeit, Blähbauch, Leibschmerzen oder Durchfällen in der Praxis vor, muss folglich stets an eine Laktoseintoleranz als Ursache gedacht werden. Es handelt sich hierbei streng genommen nicht um eine Erkrankung, da der Rückgang der Laktaseaktivität ein physiologischer Prozess ist.
Mit dem Ratschlag, sich ohne Milchprodukte zu ernähren, ist den Patienten nicht geholfen. Im Gegenteil: Der Milchverzicht beeinträchtigt, wie die beschriebene Patientin zu Recht befürchtet, die Aufnahme von Kalzium und Vitamin D, sodass bei entsprechender Disposition durchaus eine Gefährdung für die Knochen resultieren kann.
Laktosefreie Milchprodukte als Problemlöser
Zu bedenken ist außerdem, dass Milchprodukte ein wichtiger Lieferant für Zink, B-Vitamine und essenzielle Aminosäuren sind. Patienten mit Laktoseintoleranz sind deshalb gut beraten, wenn sie über die Zusammenhänge aufgeklärt und zum Verzehr laktosefreier Milchprodukte wie MinusL-Produkte motiviert werden.
Diese sind in fast jedem gut sortierten Supermarkt erhältlich. Sie lösen das Problem von Übelkeit, Blähungen und Leibschmerzen, ohne dass auf Milchkaffee verzichtet werden muss und ohne Mangelsituationen Vorschub zu leisten und die Knochen in Gefahr zu bringen.
Laktase-Mangel ist genetisch festgelegt
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