Langzeiteinnahme besonders kritisch

Sabine Debertshäuser

Antibiotika können das Risiko für einen M. Parkinson erhöhen. Antibiotika können das Risiko für einen M. Parkinson erhöhen. © Alessandro Grandini - stock.adobe.com

Jüngere Untersuchungen legen einen Zusammenhang zwischen einer Antibiotikaeinnahme und der Entwicklung eines M. Parkinson nahe. Das scheint auch für asiatische Populationen zu gelten, wie eine koreanische Studie ergab.

Antibiotika können das Risiko für einen M. Parkinson erhöhen. So lautet das Ergebnis einer Studie aus Südkorea. Als Grundlage für ihre retrospektive Kohortenanalyse wählten die Forschenden aus Seoul die Datenbank des koreanischen Nationalen Krankenversicherungsdienstes. Berücksichtigt wurden 298.379 Personen im Alter von mindestens 40 Jahren, die sich in den Jahren 2004 und 2005 im Rahmen der staatlichen Gesundheitsvorsorge einer Untersuchung unterzogen hatten.

Therapietage mit Auftreten der Krankheit verglichen

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten die Gesamtzahl der Antibiotika-Therapietage über einen Zeitraum von vier Jahren (2002–2005) und ermittelten neue Fälle eines M. Parkinson bei Personen über 14 Jahre (2006–2019). Das Parkinsonrisiko lag bei Menschen, die 121 oder mehr Tage Antibiotika erhalten hatten, signifikant höher als bei denjenigen, die keiner antimikrobiellen Therapie ausgesetzt waren (adjustierte Hazard Ratio, aHR 1,29).

Überdies hatten Personen mit einer solchen Langzeitantibiose ein größeres Krankheitsrisiko als jene, die nur bis zu zwei Wochen antibakteriell behandelt wurden (aHR 1,37). Um die Ursache und Mechanismen des Zusammenhangs zu verstehen, seien weitere Studien erforderlich, so die Autorengruppe. 

Quelle: Kim M et al. Neurol Clin Pract 2025; 15: e200400; doi: 10.1212/CPJ.0000000000200400

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