
Langzeitergebnisse der HIMALAYA-Studie sprechen für kombinierte Immuntherapie

Beispiellos nannte Prof. Dr. Bruno Sangro von der Universitätsklinik von Navarra in Pamplona die Ergebnisse zum Vier-Jahres-Gesamtüberleben in der HIMALAYA-Studie.1 Unter einmaliger Gabe des CTLA-4-Antikörpers Tremelimumab (300 mg) zusätzlich zum PD-L1-Antikörper Durvalumab (1.500 mg alle vier Wochen) lebten noch 25,2 % der Patient:innen, unter Sorafenib (400mg) hingegen 15,1 %.
In der primären Analyse hatte die OS-Rate nach drei Jahren mit STRIDE*-Therapie bei 30,7 %, mit Sorafenib-Therapie bei 19,8 % gelegen. Die relative Risikoreduktion von 22 % nach drei Jahren blieb in der Vier-Jahres-Auswertung bestehen. Das mediane OS lag nach vier Jahren im Prüfarm bei 16,4 Monaten, mit Sorafenib bei 13,8 Monaten (HR 0,78; p = 0,0037).
Ein sekundärer Endpunkt war die Nichtunterlegenheit von Durvalumab im Vergleich zu Sorafenib. Auch das konnte bestätigt werden. Das mediane OS erreichte durch Durvalumab 16,6 Monate im Vergleich zu 13,8 Monaten (HR 0,86). Der obere Wert des 95%-Konfidenzintervalls überschritt dabei nicht die Grenze für Nichtunterlegenheit von 1,08. Nach vier Jahren lebten im Durvalumab-Arm noch 19,3 % der Patient:innen (Sorafenib 15,1 %).
Prof. Sangro und Kolleg:innen fanden keine Subgruppen, die überproportional zu den Langzeitüberlebenden (≥ 36 Monate OS) in der Studie beitrugen. Auffällig war, dass unter den Langzeitüberlebenden nicht nur solche mit Ansprechen, sondern auch mit stabiler Erkrankung waren. Wer eine Krankheitskontrolle als bestes Ansprechen erreicht hatte – das waren in der STRIDE-Gruppe etwa 60 %, betonte Prof. Sangro –, hatte eine Chance von 36,2 %, vier Jahre zu überleben. Im Sorafenib-Arm betrug die Rate bei Krankheitskontrolle 20,3 %.
Hintergrund
Für die HIMALAYA-Studie waren Patient:innen mit einem uHCC des Stadiums Child-Pugh A und nach der BCLC*-Klassifikation B (wenn Lokaltherapie nicht möglich) oder C rekrutiert worden, die noch keine systemische Therapie erhalten hatten. Primärer Endpunkt der Studie war der Beleg einer Überlegenheit des STRIDE-Regimes gegenüber Sorafenib. Nach dem in der primären Auswertung erreichten primären Endpunkt mit einem Vorteil im OS war das STRIDE-Regime u.a. in den USA, Europa und Japan zugelassen worden.
* BCLC: Barcelona Clinic Liver Cancer Stagig System
Tolerable Nebenwirkungen
Neue Sicherheitssignale seit der primären Auswertung gab es laut Prof. Sangro nicht. Insgesamt ging das STRIDE-Regime auch über vier Jahre mit mehr ernsten behandlungsassoziierten unerwünschten Ereignissen einher als Sorafenib (17,5 % vs. 9,6 %). Der Experte bewertete die Nebenwirkungen jedoch als tolerabel und verwies auf die von den Wirkstoffklassen bekannten unterschiedlichen Profile von Immuntherapie und Multikinase-Inhibitoren.
Wichtig war ihm der Hinweis auf die Forderung der Zulassungsbehörden, Langzeitdaten aus Studien vorzulegen. „Das Vier-Jahres-Update der Phase-3-Studie HIMALAYA umfasst das längste Follow-up einer Phase-3-Studie bei HCC bis heute“, betonte er.
* Single Tremelimumab Regular Interval Durvalumab
Quelle:
Sangro B et al. 25. World Congress on Gastrointestinal Cancer, Abstract SO-15
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).