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Leberkrebs schlief 15 Jahre
Jedes Jahr hatte man das Abdomen sonographiert, den AFP-Spiegel bestimmt und keine Auffälligkeiten bemerkt. Bis 2011 ging es dem Organtransplantierten insgesamt gut, wie Dr. Tobias Werner und Kollegen vom Medizinischen Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf bei ihrer Posterpräsentation berichteten.
Dann klagte der Mann über verschlechtertes Allgemeinbefinden, und Miktionsbeschwerden. Zudem bemerkte er einen Gewichtsverlust von 6 kg, den man zunächst einer Hyperthyreose zuschrieb. Mit akuten Flankenschmerzen musste er wenig später in die Hamburger Uniklinik.
HCC: Langes Rezidiv-Intervall nach Transplantation
Dort diagnostizierten die Kollegen einen Harnaufstau links durch einen ca. 8 cm großen Tumor zwischen Harnblase und Rektum. Die Histologie nach kompletter Resektion ließ keinen Zweifel: Es handelte sich um die Lymphknotenmetastase eines hepatozellulären Karzinoms (HCC). Dieses erwies sich, wie die zytogenetische Disgnostik ergab, als identisch mit dem 15 Jahre zuvor entfernten Leberkrebs.
HCC-Rezidive treten häufig innerhalb der ersten zwei Jahre nach Lebertransplantation auf, auch Spätrezidive nach fünf Jahren sind beschrieben. Als bisher längstes Intervall haben die Hamburger Kollegen in der Literatur einen Zeitraum von zwölf Jahren gefunden.
119. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, Wiesbaden, 2013
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