
Mammographie-Screening zeigt Wirkung

Als bundesweit das Mammographie-Screeningprogramm (MSP) eingeführt wurde, ging es darum, durch eine flächendeckende und qualitätsgesicherte Früherkennung die Brustkrebsmortalität zu senken, erläuterte Dr. Karin Bock, programmverantwortliche Ärztin, Referenzzentrum Mammographie SüdWest, Universitätsklinikum Gießen und Marburg. Ziel müsse es zudem sein, die Belastung für die teilnehmenden Frauen, zum Beispiel durch falsch positive und falsch negative Befunde zu minimieren.
Laut aktueller S3-Leitlinie zur Diagnose und Behandlung des Mammakarzinoms ist die Mammographie die einzige Methode, die zu einer gesicherten Reduktion der Brustkrebsmortalität führt, betonte die Referentin. Internationale Daten, etwa aus den Niederlanden, belegten sowohl zehn Jahre (RR 0,4) als auch 11–20 Jahre (RR 0,53) nach Erstdiagnose ein deutlich geringeres Sterberisiko für Brustkrebspatientinnen, die an einem Brustkrebs-Screening teilgenommen hatten.
Mortalitätssenkung durch Stadienverschiebung
Ein Update der bundesweiten MSP-Daten aus dem Jahr 2016 belegt laut der Expertin, dass „wir auf einem guten Weg sind“: In den letzten Jahren deute sich in Deutschland an, dass die Häufigkeit von Neuerkrankungen, die erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert werden, verringert werden konnte. Dies könne als erster Hinweis für einen Erfolg des zwischen 2005 und 2009 eingeführten Mammographie-Screeningprogramms interpretiert werden. Prognostisch ungünstige Karzinome seien rückläufig. Und aufgrund der Stadienverschiebung erwarte man eine Mortalitätssenkung. Diese Daten liegen aber laut Dr. Bock noch nicht vor.
Die Stadienverschiebung werde bestätigt durch die aktuelle Auswertung einer bundesweit durchgeführten Studie zu klinisch-pathologischen Tumorcharakteristika in Abhängigkeit vom Anlass der Diagnose – unter anderem Teilnahme bzw. Nicht-Teilnahme am Mammographie-Screening. In der Studie wurden auch die MSP-Daten berücksichtigt. Invasive Mammakarzinome von Teilnehmerinnen am Screeningprogramm waren im Vergleich zu den Nichtteilnehmerinnen häufiger im T1-Stadium, seltener nodal-positiv, seltener triplenegativ und seltener im Grading-Stadium III.
Schonendere Therapie
Quelle: 39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).