Neues Verfahren macht Mammographie erträglicher

Dr. Judith Lorenz

Die Brustkrebsbehandlung soll für Patientinnen in Zukunft angenehmer werden. Die Brustkrebsbehandlung soll für Patientinnen in Zukunft angenehmer werden. © iStock.com/choja

Die Kompression beim Brustkrebs-Screening empfinden viele Frauen als unangenehm. Angenehmer wird es, wenn sie die Druckbelastung selbst kontrollieren dürfen.

Man muss die Brust stark abflachen, um die Strahlenbelastung zu minimieren. Die bei der Mammographie verwendeten Kompressionsplatten haben aber noch einen anderen Zweck, erläutert der Radiologe Dr. Philippe Henrot, Institut de Cancérologie de Lorraine Alexis Vautrin, Vandœuvre-lès-Nancy. Mithilfe der beiden Platten kann der Arzt die Röntgenaufnahmen besser beurteilen. Angesichts der damit einhergehenden Unannehmlichkeiten scheuen viele Frauen die Untersuchung jedoch.

Abhilfe verspricht nun eine Technik, bei der die Patientin den aufgewendeten Druck mitbestimmt. Dr. Henrot und Kollegen initiierten eine klinische Studie, an der rund 550 Frauen zwischen 50 und 75 Jahren teilnahmen. Bei etwa der Hälfte erfolgte eine Mammographie nach Standard. Die übrigen Frauen durften die Kompression vorgeben.

Kein Einfluss auf die Bildqualität

Hinsichtlich der erzielten minimalen Gewebedicke erwies sich die Selbstkompression als nicht unterlegen. Wurden die Patientinnen in den Untersuchungsablauf einbezogen, erreichten die Kollegen in allen vier Aufnahmeebenen eine höhere Kompressionskraft als bei den Kontrollen. Dennoch fühlten sich die Frauen signifikant geringer belastet. Bezüglich der Bildqualität sowie der Notwendigkeit zusätzlicher Aufnahmen erwiesen sich beide Techniken als gleichwertig. Die Selbstkompression stellt v.a. für Frauen, die sich eine aktivere Rolle bei der Mammographie wünschen, ein vielversprechendes Untersuchungskonzept dar.

Quelle: Henrot P et al. JAMA Intern Med 2019; online first

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Die Brustkrebsbehandlung soll für Patientinnen in Zukunft angenehmer werden. Die Brustkrebsbehandlung soll für Patientinnen in Zukunft angenehmer werden. © iStock.com/choja