
Cartoon Gesundheitspolitik
Mehr Klinikinfektionen während Pandemie

Die Coronapandemie hat diese Situation 2020 nicht verbessert, wie man wegen der gestiegenen Hygieneanforderungen vielleicht vermutet. Im Gegenteil: Laut Krankenhausreport der Barmer gab es hochgerechnet bis Ende 2020 bundesweit etwa 34.000 zusätzlich Infizierte und 600 bis 1.300 weitere Todesfälle aufgrund einer nosokomialen Infektion.
Barmer-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. Christoph Straub, selbst Arzt, erklärt das damit, dass gerade während der ersten Welle vor allem ältere Menschen auf den Stationen lagen, die deutlich anfälliger für Infektionen sind. Hinzu kam die hohe Arbeitsbelastung des Klinikpersonals, dem es während der ersten Welle mitunter auch an Schutzausrüstung mangelte.
Coronavirus plus Bakterien
Wie aus dem Report hervorgeht, kam es 2017 bis 2019 durchschnittlich in 5,6 % der Fälle zu einer nosokomialen Infektion. Das ergab eine Stichprobe von fünf Millionen Fällen. Zu Beginn der Pandemie kletterte dieser Wert auf 6,8 %. Auch unter Berücksichtigung der veränderten Patientenstruktur bleibt ein Anstieg des Infektionsgeschehens um fast 10 % in der ersten Pandemiewelle und um 17,5 % in der zweiten Welle bis Ende 2020.
Quelle: Pressemitteilung – Barmer
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