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Mentoren geben Hoffnung – und Mut

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erkranken zum guten Glück nur sehr selten an Krebs. Bei einer Erkrankung haben sie außerhalb spezialisierter Kinderstationen während der akuten Behandlung in den Krankenhäusern nur wenig oder keinen Kontakt mit anderen, gleich alten Patienten. Die positiven Wirkungen des persönlichen Erfahrungsaustauschs können so oft nicht entfaltet werden. Auch die beruhigende Erkenntnis, dass es anderen auch so geht oder „ich bin nicht alleine ...“, kann oft nicht vermittelt werden.
Vielen Patienten fehlt auch schlicht und einfach das Gespräch über Themen, die Kinder und Jugendliche beschäftigen. In Skandinavien wurde daher die Idee entwickelt, gereifte Jugendliche und junge Erwachsene als Gesprächspartner für junge Krebspatienten zu gewinnen. Das Besondere dabei ist: Diese sogenannten Mentoren haben alle selbst eine Krebserkrankung durchgemacht und den Krebs überwunden.
Die treibenden Kräfte
Seit einiger Zeit bauen auch in Deutschland immer mehr Kliniken ein Mentoren-Programm für die Betreuung von jungen Patienten auf. Auf Bundesebene ist die Deutsche Kinderkrebsstiftung die treibende Kraft bei der Aus- und Weiterbildung der Mentoren. Darüber hinaus kann sie Kontakte für Interessierte vermitteln.
Wie wird die Hilfe wirksam?
Die Mentoren wissen, worüber sie sprechen
Im Wortsinn bedeutet Mentor heute Ratgeber oder Berater. Aber im Unterschied zu vielen Ratgebern und Beratern müssen die Mentoren eigene Erfahrungen mit einer eigenen Krebserkrankung gemacht haben. Angeblich besonders gut darüber Bescheid zu wissen reicht für diese Art der Hilfe nämlich nicht aus. „Sie sprechen über sich selbst als von den sogenannten ,survivors‘ “, sagt Johanna Ringwald, Psychologin und Psychoonkologin im Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e. V. „Sie demonstrieren damit ganz deutlich, dass sie es geschafft haben, den Krebs hinter sich zu lassen.“Das sagen die Mentoren
Wer Mentor werden will, muss lernen
Nach dem Bewerbungsverfahren werden die angehenden Mentoren in einem Wochenendkurs auf die Tätigkeit vorbereitet. Sie lernen, dass sie der Schweigepflicht unterliegen, wann sie professionelle Hilfe holen müssen, dass sie nicht in die Therapie eingreifen dürfen und wie Kommunikation gut glücken kann. Danach stehen die ersten Besuche in der Klinik an. Gemeinsame Spieleabende, Wii-Sessions oder einfach nur Filme schauen, bringen dabei die Gespräche schnell in Gang. „Wir empfehlen den Mentoren, zu Beginn immer zu zweit den Kontakt mit den Patienten zu suchen“, sagt Johanna Ringwald. „So kann der eine auf den anderen achtgeben.“ Die erfahrene Psychoonkologin steht den Mentoren für Supervisionen beiseite. Sie ergänzt: „Die Arbeit mit den Patienten ist für die Mentoren auch eine Art, die eigene Krankheit weiter zu verarbeiten. Somit profitieren Patienten und Mentoren von diesem Programm.“Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).