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Selbsthilfe bei Krebs: Jetzt bitte nicht schweigen!

„Es ist vollkommen normal, dass bei einer solchen Mitteilung quasi das Gehirn aussetzt“, weiß Ralf Rambach, Vorsitzender Vorstand des Hauses der Krebs-Selbsthilfe – Bundesverband e.V. in Bonn. „Die Informationen des behandelnden Onkologen kommen nur unvollkommen an. Der Betroffene muss daher unbedingt ein Folgegespräch führen.“
Krebsselbsthilfe – Bundesverband e.V.
Nationaler Krebsplan – Schaffung einer umfänglichen Patientenkommunikation
Bereits 2008 hat das Bundesministerium für Gesundheit gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren den Vorteil von informierten Patienten erkannt und entsprechende Maßnahmen im Nationalen Krebsplan niedergeschrieben. Neben der Krebsbekämpfung soll nämlich vor allem auch die Krebsversorgung verbessert werden. Ein Handlungsfeld ist hierbei die Stärkung der Patientenorientierung:- Die Qualität und Seriosität der verfügbaren Informationsangebote soll sichergestellt sein.
- Alle in der onkologischen Versorgung tätigen Leistungserbringer sollen über die notwendigen kommunikativen Fähigkeiten im Umgang mit Krebspatienten und ihren Angehörigen verfügen. Diese werden im Rahmen einer Qualitätssicherung laufend überprüft und trainiert.
- Die Patienten werden aktiv in die Entscheidung über medizinische Maßnahmen einbezogen. So werden Patienteninformationen während der Behandlungsphase bereitgestellt. Experten nennen das Verfahren „shared decision making“ – zu Deutsch: geteilte Entscheidungsfindung.
Arztgespräche – besser mit Begleitung
Ein informierter Patient ist in der Lage, gemeinsam mit seinem behandelnden Arzt Entscheidungen zu treffen. Das aktive Einbeziehen in die Entscheidung über medizinische Maßnahmen – wie im Nationalen Krebsplan vorgesehen – funktioniert. Es hilft nicht nur dem Patienten, sondern auch dem Arzt. Studien belegen, dass aktiv mitwirkende Patienten bessere Heilungschancen haben. „Leider sehen wir auch immer wieder Patienten, die nicht mehr die Kraft aufbringen können und sich scheinbar teilnahmslos ihrer Krankheit ergeben. Es handelt sich oft um ältere Menschen. Gerade sie brauchen eine dauerhafte Begleitung, jemanden, der die wichtigen Kommunikationsaufgaben übernimmt“, empfiehl Ralf Rambach. Egal ob Angehöriger oder Begleiter, Ziel eines jeden Gespräches ist es, die Ausführungen des Arztes richtig zu verstehen. Gelingt das nicht auf Anhieb, lautet der Experten-Tipp: „Man sollte sich nicht vom weißen Kittel einschüchtern lassen. Nachfragen, solange bis es keine Fragen mehr gibt. Nicht aufgeben, und sämtliche Fachbegriffe und Fremdwörter erklären lassen“. Falls das alles nicht hilft und wesentliche Fragen offen bleiben, sollten Patienten sich eine Zweitmeinung einholen. Mittlerweile zahlen die Krankenkassen eine solche Beratung. Natürlich muss die Informationsaufnahme und -verarbeitung in Maßen ablaufen. Der Patient ist kein Arzt. Er soll grundsätzlich verstehen, was mit ihm gemacht wird, wie seine Behandlung aussieht und wie sie wirkt. „Versuchen Betroffene übereifrig, zu tief einzusteigen, verrennen sie sich schnell. Sie sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und ordnen Dinge falsch ein“, weiß Ralf Rambach und fügt hinzu: „Das ist dann kontraproduktiv.“So komisch es klingt: Zuviel Wissen kann schaden
Manchmal neigen Betroffene dazu, hektisch und wahllos alle möglichen Informationsquellen anzuzapfen. Allen voran wird das Internet dafür genutzt. „Das ist häufig nicht zielführend und kann sogar ausgesprochen gefährlich werden“, gibt Experte Ralf Rambach zu bedenken. „Denn das Internet zeigt extrem viele unseriöse und falsche Aussagen. Der Grund: Die Informationen dort sind nicht nach Qualität oder Seriosität sortiert, sondern nach uns unbekannten Algorithmen. Dies kann schnell zu Fehlinformationen und damit schwerwiegenden Fehlentscheidungen führen“, so Ralf Rambach weiter. Deshalb gilt für Patienten auch bei der Information über die eigene Diagnose wie überall im Leben: Das richtige Maß ist wichtig. Der Arzt gibt den Weg vor. Und der gut informierte und aufgeklärte Patient geht den Weg der Therapie mit ihm – sicheren Schrittes.Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).