Mit einfachen Strategien gegen Atemwegsinfekte

Alexandra Simbrich

Bei allen Interventionsgruppen stellte das Autorenteam eine Verringerung des Antibiotikaverbrauchs gegenüber der Standardbehandlung fest. Bei allen Interventionsgruppen stellte das Autorenteam eine Verringerung des Antibiotikaverbrauchs gegenüber der Standardbehandlung fest. © IrisArt – stock.adobe.com

Einfache Nasensprays mit Kochsalzlösung oder Gel verkürzen bei unkomplizierten Atemwegsinfekten die Krankheitsdauer stärker als die Standardbehandlung. Auch der Antibiotikaverbrauch geht dann zurück.

Um lästigen Atemwegserkrankungen vorzubeugen und damit Arbeitsausfälle und Antibiotikaverbrauch zu reduzieren, bedarf es unkomplizierter und wirksamer Maßnahmen, schreibt ein Gruppe um Prof. Dr. Paul Little von der University of Southampton. Ein Ansatz wäre, das Milieu der Nasenschleimhäute so zu verändern, dass Atemwegsviren inaktiviert und damit die Häufigkeit und Schwere der Erkrankungen verringert werden.

Für ihre Studie bildete das Team mit 13.799 Patientinnen und Patienten aus Hausarztpraxen vier Gruppen: Die einen bekamen im Falle eines Atemwegsinfekts die Standardversorgung verordnet, die anderen ein Nasenspray auf Gelbasis. Die dritte Gruppe erhielt ein Kochsalzspray, die übrigen Tipps zur Entspannung und körperlichen Aktivität über eine Website. Zur Auswertung kam die Zahl der Tage in den letzten sechs Monaten, an denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach eigenen Angaben wegen Erkältung, Husten, Halsschmerzen, Nebenhöhlen- oder Ohreninfekten, Influenza oder COVID-19 krank waren.

Im Vergleich zur Standardtherapie (8,2 Krankheitstage) verringerten die Nasensprays die Krankheitsdauer merklich: Mit dem Gelspray waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Schnitt 6,5 Tage krank, mit der Kochsalzlösung 6,4. Die Intervention via Web verkürzte die Krankheitsdauer kaum (7,4 Tage).

Bedarf an Antibiotika ging deutlich zurück

Bei allen Interventionsgruppen stellte das Autorenteam eine Verringerung des Antibiotikaverbrauchs gegenüber der Standardbehandlung fest. Häufigste Nebenwirkungen waren Kopfweh oder Nasennebenhöhlenschmerzen, die vor allem mit dem Nasenspray auf Gelbasis (7,8 vs. 4,8 %) auftraten.

Quelle: Little P et al. Lancet Respir Med 2024; 12: 619-632; DOI: 10.1016/S2213-2600(24)00140-1

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Bei allen Interventionsgruppen stellte das Autorenteam eine Verringerung des Antibiotikaverbrauchs gegenüber der Standardbehandlung fest. Bei allen Interventionsgruppen stellte das Autorenteam eine Verringerung des Antibiotikaverbrauchs gegenüber der Standardbehandlung fest. © IrisArt – stock.adobe.com