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Corona: Gurgeln und Nasenspray senken Viruslast

Antiseptisches Gurgeln und nasale Antiseptik sind zu Unrecht in Vergessenheit geraten, heißt es in einer aktuellen Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), die unter Federführung von Professor Dr. Axel Kramer von der Universität Greifswald erstellt wurde. Ein großer Teil der SARS-CoV-2-Infizierten setzt den Erreger bereits vor dem Auftreten von Symptomen frei. Umso wichtiger sind deshalb Maßnahmen, die die Viruslast an den Eintrittspforten verringern. Denn die Wahrscheinlichkeit einer Infektion steigt mit der Exposition. Zudem erhöht ein starker initialer Virusbefall das Risiko für einen schweren Verlauf.
Für Mundwässer auf der Basis ätherischer Öle konnte man in vitro eine komplette Inaktivierung von SARS-CoV-2 nachweisen. Auch zahlreiche weitere Inhaltsstoffe waren effektiv. Grüntee, Granatapfel- und Aroniasaft wirken ebenfalls viruzid, aber in geringerem Ausmaß.
Mundwässer im In-vitro-Test
- ätherische Öle
- Polyvinylpyrrolidon(PVP)-Jod
- Dequaliniumchlorid plus Benzalkoniumchlorid
- Phenoxyethanol plus Octenidin
- Ethanol plus Ethyllaurylarginat
- Cetylpyridiniumchlorid
- Wasserstoffperoxid
- Polyhexanid
- Chlorhexidin
- Octenidin (ohne Phenoxyethanol)
Gurgeln mit ätherischen Ölen, Salzlösung oder Grüntee
Für die Allgemeinbevölkerung präferiert die DGKH das Gurgeln mit Mundwasser auf der Basis ätherischer Öle. Bei Bedarf (z.B. für Kinder) können alkoholfreie Präparate genutzt werden. Als Alternative kommen Kochsalzlösung und lauwarmer Grüntee infrage. Die Wirksamkeit von Granatapfel- und Aroniasaft wurde bisher nur in vitro gezeigt.Rezept für eine Kochsalzlösung
PVP-Jod-Lösung als Postexpositionsprophylaxe
Nach dem Kontakt mit einem SARS-CoV-2-Infizierten raten die Krankenhaushygieniker Mitarbeitern, 7–14 Tage mehrmals täglich Rachenantiseptika auf der Basis ätherischer Öle anzuwenden. Auch eine 0,23-%-PVP-Jod-Lösung eignet sich dafür gut – allerdings nur, sofern keine Kontraindikationen bestehen. Da es in Deutschland keine entsprechenden Fertigpräparate gibt, muss die Lösung ggf. in der Apotheke hergestellt werden. Ersatzweise kann man Betaisodona-Mundantiseptikum verdünnen (3 ml auf 100 ml Wasser). Zusätzlich sollte ein Carragelose-Nasenspray eingesetzt werden.Quelle: Kramer A et al. internistische praxis 2021; 63: 530-535
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