Operation hat bei schwerer Obstruktion die Nase vorn

Maria Weiß

Patienten mit ausgeprägter nasaler Obstruktion und Septumdeviation sollte man eine operative Korrektur anbieten. Patienten mit ausgeprägter nasaler Obstruktion und Septumdeviation sollte man eine operative Korrektur anbieten. © Feodora – stock.adobe.com

Eine durch eine verkrümmte Scheidewand behinderte Nasenatmung kann sich mit Symptomen wie nächtliches Schnarchen, Schlaf-Apnoe-Syndrom und überwiegender Mundatmung am Tag bemerkbar machen. Auch das Infektionsrisiko ist erhöht.

Die Behandlung besteht zumeist in einer operativen Begradigung des Nasenseptums. Auch wenn der einfache Eingriff mit zu den häufigsten Operationen im HNO-Bereich gehört, kann der Operateur im Einzelfall nicht garantieren, dass die Symptome damit gänzlich verschwinden. In der britischen Nasal Airways Obstruction Study (NAIROS) haben Sean Carrie von der HNO-Abteilung am Freeman Hospital in Newcastle upon Tyne und Kollegen untersucht, ob die Anwendung von Lösungen mit Glukokortikoiden und Kochsalz per Nasensprays eine therapeutische Alternative darstellen.

In die Studie wurden 387 Patienten eingeschlossen, die sich wegen einer behinderten Nasenatmung beim Facharzt vorgestellt haben. Bei der einen Hälfte der Patienten wurde eine Septumplastik durchgeführt, die andere Hälfte sollte zweimal täglich ein Nasenspray mit Mometasonfuroat und isotonischer Kochsalzlösung anwenden. Primärer Endpunkt war die Besserung im Sino-Nasal-Outcome-Test (SNOT-22), der 22 Symptome mit 0–5 Punkten bewertet.

Je schwerer die Obstruktion, umso größer der Nutzen

Nach der Septumplastik kam es innerhalb von sechs Monaten zu einem signifikanten Rückgang von 44,5 auf 19,9 Punkte. In der Medikationsgruppe war die Besserung von 44,1 auf 39,5 Punkte dagegen nicht signifikant. Auch nach zwölf Monaten waren die operierten Patienten mit 21,2 Punkten deutlich besser dran als die konservativ behandelten Patienten mit 30,4 Punkten. Am meisten profitierten die am stärksten durch eine nasale Obstruktion beeinträchtigten Patienten von der OP.

Die Autoren kommen daher zu dem Schluss, dass man Patienten mit ausgeprägter nasaler Obstruktion und Septumdeviation eine operative Korrektur anbieten sollte. Allerdings sollte auch über mögliche Komplikationen wie schmerzhafte Verbandswechsel, Nachblutungen, Perforationen oder Verwachsungen aufgeklärt werden.

Quelle: Carrie S et al. BMJ 2023; 383: e075445; DOI: 10.1136/bmj-2023-075445

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