Mit Liposuktion gegen Gynäkomastie

Eine Vergrößerung der männlichen Brust wird allgemein als Gynäkomastie bezeichnet – auch wenn statt des Drüsenkörpers nur das Fettgewebe vermehrt ist. Die Bezeichnung „Pseudogynäkomastie“ für die reine Fettaugmentation hält Professor em. Dr. Walter Krause von der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Universitätsklinikum Marburg nicht für gerechtfertigt.

Ungleichgewicht von Androgen- und Östrogenwirkung Grund für Gynäkomastie?

Man schätzt, dass etwa 60 % der Männer im Alter über 50 Jahren eine Gynäkomastie aufweisen. Als Maß für die Gewebsvermehrung dient die Dicke einer waagerechten Quetschfalte, sie sollte bei schlanken Patienten 2 cm nicht übersteigen (bei Adipositas 3 cm).

Ursache der weiblich anmutenden Männerbrust ist meist ein Ungleichgewicht zwischen Androgen- und Östrogenwirkungen am Drüsengewebe, aber auch zahlreiche Medikamente kommen als Auslöser infrage. Am bekanntesten ist die Hormontherapie des Prostatakarzinoms, bei der es fast immer zu einer Gynäkomastie kommt, schreibt der Experte in dem Buch „Der ältere Patient“.

Gynäkomastie: Mamma-CA ausschließen!

Meist ist das Gewebe unterhalb der Brustwarze seitengleich geschwollen, oft aber dominiert auch die linke Seite. Mamille und Warzenvorhof (normal max. 2,8 cm) erscheinen ebenfalls vergrößert. Fett und Drüsenkörper lassen sich in Strängen, verhärtet und konsistenzvermehrt palpieren, wobei viele Patienten Schmerzen angeben.

Das Ausmaß der Gewebsvermehrung lässt sich klinisch und sonographisch ermessen, eine Mammographie braucht man, um ein – beim Mann allerdings seltenes – Mammakarzinom auszuschließen. Eine konservative Behandlung ist bisher nicht möglich, auch das hierzu öfter eingesetzte Tamoxifen hat sich nicht als wirksam erwiesen. Sinnvoller ist es, das überschießende Gewebe mittels Exzision oder Liposuktion zu reduzieren.

Video zum Thema Gynäkomastie:

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Quelle: B. Elkeles et al., Hrsg., Der ältere Patient; Marseille Verlag, ISBN 978-3-88616-140-9