MRA: Risiko für Tod und Krankenhausaufenthalt sinkt

Dr. Anna Millenaar

Um den Effekt von Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten über das gesamte Herzinsuffizienzspektrum zu untersuchen, haben Forschende eine Metaanalyse durchgeführt. Um den Effekt von Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten über das gesamte Herzinsuffizienzspektrum zu untersuchen, haben Forschende eine Metaanalyse durchgeführt. © Tony Baggett - stock.adobe.com (Generiert mit KI)

Forschende haben in einer Metaanalyse den Effekt von Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten (MRA) bei Herzinsuffizienz analysiert. Die Ergebnisse zeigen: MRA senken signifikant das Risiko für Klinikeinweisungen und kardiovaskulären Tod – sowohl bei reduzierter als auch bei erhaltener Ejektionsfraktion.

Um den Effekt von Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten über das gesamte Herzinsuffizienzspektrum zu untersuchen, haben Forschende eine Metaanalyse durchgeführt. Unterm Strich reduzierten die Wirkstoffe das Risiko für Klinikeinweisungen und kardiovaskulären Tod signifikant.

Bei einer Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) verringern Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten (MRA) sowohl Hospitalisierungen als auch die Mortalität. Was die Präparate bei mäßig reduzierter (HFmrEF) und erhaltener (HFpEF) Ejektionsfraktion bringen, ist nicht ganz geklärt. Prof. Dr. Pardeep Jhund vom BHF Glasgow Cardiovascular Research Center und sein Team führten deshalb eine patientenzentrierte Metaanalyse durch.

Ausgewertet wurden vier placebokontrollierte Studien mit mehr als 13.800 Teilnehmenden, die den Effekt von MRA bei HFrEF bzw. HFmrEF und HFpEF untersucht hatten: die RALES- und TOPCAT-Studien mit Spironolacton, EMPHASIS-HF mit Eplerenon sowie FINEARTS-HF mit Finerenon. Als primären Endpunkt definierte man die Kombination aus erster herzinsuffizienzbedingter Hospitalisierung oder kardiovaskulärem Tod. Auch Sicherheitsendpunkte wurden berücksichtigt.

Gegenüber Placebo reduzierten Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten den primären Endpunkt signifikant um 23 % (Hazard Ratio, HR 0,77). Der Effekt war bei HFrEF deutlich stärker ausgeprägt als bei HFmrEF oder HFpEF (HR 0,66 bzw. 0,87). Isoliert betrachtet ergab sich in allen Studien ein signifikanter Rückgang der Herzinsuffizienz-Hospitalisierungen (HR 0,63 bei HFrEF, 0,82 bei HFmrEF/HFpEF). Kardiovaskuläre Todesfälle ließen sich nur in den HFrEF-Studien senken (HR 0,72).

Unter MRA-Therapie traten im Vergleich zu Placebo doppelt so häufig Hyperkaliämien auf. Zu schweren Entgleisungen (Serumkalium > 6 mmol/l) kam es mit einer Inzidenz von unter 3 % jedoch selten, betont das Autorenteam. Es schlussfolgert, dass steroidale Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten das Risiko für herzinsuffizienzbedingte Krankenhausaufenthalte oder kardiovaskulären Tod bei HFrEF senken, wohingegen nicht-steroidale MRA dieses Risiko bei HFmrEF und HFpEF positiv beeinflussen.

Quelle: Pardeeb SJ et al. Lancet 2024; doi: 10.1016/S0140-6736(24)01733-1

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Um den Effekt von Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten über das gesamte Herzinsuffizienzspektrum zu untersuchen, haben Forschende eine Metaanalyse durchgeführt. Um den Effekt von Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten über das gesamte Herzinsuffizienzspektrum zu untersuchen, haben Forschende eine Metaanalyse durchgeführt. © Tony Baggett - stock.adobe.com (Generiert mit KI)