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MRSA in Diagnostik und Behandlung
Auf Grundlage des Gesetzes zur Änderung des Infektionsschutzes vom 28. Juli 2011 wurden gemäß Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses Ende letzten Jahres ärztliche Leistungen zur Diagnostik und Behandlung der MRSA in den EBM neu aufgenommen.
Von den insgesamt neun neuen Leistungspositionen sind die sechs Nummern 86770, 86772, 86774, 87776, 86780 und 86781 für Hausärzte interessant. Um diese abrechnen zu können, ist jedoch eine spezielle Qualifikation notwendig.
Wenn Zusatzbezeichnung „Infektiologie” fehlt, ist Schulung notwendig
Liegt die Zusatzbezeichnung „Infektiologie“ nicht bereits vor, muss diese Qualifikation in Fortbildungen erworben werden. Meist bieten die KV-en zwei Schulungsvarianten an. Diese umfassen das Fortbildungsseminar „Ambulante MRSA-Versorgung“ (drei Stunden) oder ein Online-Training mit anschließendem Fragebogentest.
So soll ein bundeseinheitlicher und aktueller Wissensstand zur Diagnostik und Behandlung von MRSA-Patienten erlangt werden. Positiv ist: Die Leistungen der MRSA-Diagnostik liegen außerhalb der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung.
Vergütung erfolgt außerhalb RLV und QZV
Das bedeutet, dass diese Leistungen außerhalb des RLV und QZV honoriert werden, und zwar bis 31. März 2014. Sie sind im neu gefassten EBM-Abschnitt 87.8 aufgenommen worden. Doch Vorsicht! Alle Leistungen unterliegen – außer der Ziffer 86772 – der Plausibilität im Tagesprofil (siehe Übersicht).
Die speziellen Laboruntersuchungen sind nach den Leistungspositionen 86782 und 86784 zu berechnen und dürfen nur von Laborärzten und Mikrobiologen durchgeführt werden. Zu den Personen, bei denen die neuen Leistungen abgerechnet werden dürfen, gehören „nur (...) Risiko-Patienten für eine/mit einer MRSA-Kolonisation/MRSA-Infektion sowie (...) deren Kontaktperson(en) bis zum dritten negativen Kontrollabstrich (11-13 Monate) nach Abschluss der Sanierungsbehandlung“.
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Des Weiteren ist bestimmt, dass die Sanierungsbehandlung mit der Eradikationstherapie beginnt. Diese umfasst die notwendigen medizinischen Maßnahmen zur Eradikation des MRSA. Die weitere Sanierungsbehandlung umfasst den Zeitraum, in dem die Kontrollabstrichentnahmen durchgeführt werden und zwar bis zum dritten negativen oder positiven Kontrollabstrich.
Die Kassenärztlichen Vereinigungen wollen zusätzlichen Service bieten und die Ärzte unterstützen, in dem sie Informationsbroschüren für Patienten herausgeben. Ergänzend plant die KBV ab dem 1.4. eine Homepage (www.mrsa-ebm.de) mit relevanten Informationen. Dort soll auch die Online-Fortbildung angeboten werden.
AT |
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