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Mundsoor weicht der "duftenden" Knolle
News von der Karl und Veronica Carstens-Stiftung
Der Mundsoor, im Volksmund auch Mundpilz genannt, wird vom Hefepilz Candida albicans oder aber anderen Candida-Pilz-Arten verursacht, die den Mund- bzw. Rachenraum befallen. Begleitet wird diese Pilzinfektion von typischen Beschwerden wie Schmerzen, Mundgeruch und Geschmacksstörungen.
Knoblauch als Alternative zu Nystatin
Die Standardbehandlung mit dem Antimykotikum Nystatin hat oft unangenehme Begleiterscheinungen wie einen bitteren Geschmack im Mund, kann aber auch bei topischer Verwendung zu allergischen Reaktionen führen. Umso mehr erscheint eine Erforschung sanfterer Alternativen zur Behandlung dieser Problematik lohnenswert. Das in Knoblauch (Allium sativum) enthaltene Allicin erweist sich als wirkungsvolle bioaktive Substanz im Kampf gegen (unerwünschte) Mikroorganismen.
Iranische Wissenschaftler untersuchten nun im Rahmen einer kleinen Studie im Doppelblind-Design die potenzielle antifungale Wirkung der Standardmedikation gegen Knoblauch. Vier Wochen lang spülten 40 Patienten drei Mal täglich je 20 Sekunden lang entweder mit einer Nystatin-Mundspülung oder aber mit einer wässrigen Knoblauchlösung. Zusätzlich zu der wöchentlichen Messung der Größe krankheitstypischer erythemischer Läsionen im Mundraum erfolgte auch eine Erhebung der Patientenzufriedenheit mit der jeweiligen Mundlösung. Beide Behandlungen konnten die Größe der Läsionen verringern.
Größere Patientenzufriedenheit mit Knoblauch-Spülung
Die Nystatin-Spülung war hinsichtlich des Rückgangs der Erytheme jedoch minimal erfolgreicher als die Knoblauchlösung. Demgegenüber steht eine höhere Zufriedenheit der Patienten in der Knoblauch-Gruppe mit ihrer Therapie. Zudem waren in dieser Gruppe auch erheblich weniger Nebenwirkungen berichtet worden.
Fazit: Knoblauch ähnlich wirksam bei weniger Nebenwirkungen
Die wirkliche Stärke einer Knoblauchmundspülung gegenüber der Standardtherapie mit Standardtherapie mit Nystatin liegt in ihrer geringen Nebenwirkungsrate bei ähnlich guter Wirksamkeit. Leider ist jedoch zu bemängeln, dass die Wissenschaftler ihre Vorgehensweise in ihrem Studienbericht nicht ausreichend offenlegen. Genauere Angaben zum potenziellen Herausfallen einzelner Patienten und zum Randomisierungsverfahren fehlen.
Es stellt sich die Frage, ob beide Lösungen nicht doch durch ihren Geschmack voneinander zu unterscheiden waren, die Patientenverblindung wäre somit hinfällig. Das Ergebnis erscheint auf der Basis dieser Faktoren sowie der unzureichend hohen Probandenzahl als bedingt vertrauenswürdig, was eine Überprüfung im Rahmen einer methodisch sorgfältiger durchgeführten, größeren Studie erforderlich macht.
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