Nach wie vor nützlich

Laut Onkopedia-Leitlinie sollen Patient:innen mit metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (mNSCLC) ohne Treibermutation in der Erstlinie eine Immun-Monotherapie oder einen Checkpoint-Inhibitor plus Chemo erhalten, sofern sie einen PD-L1-Status von mindestens 50 % aufweisen. Für Personen mit geringerer PD-L1-Expression werden sowohl für Nicht-Plattenepithel- als auch für Plattenepithelkarzinome verschiedene Kombinationen platinbasierter Immunchemotherapien empfohlen, erinnerte Prof. Dr. Eckart Laack, Hämato-Onkologie Hamburg.

Alle prospektiven Daten zu Zweit- und Drittlinienstrategien – darunter Docetaxel plus Ramucirumab (Cyramza®) – stammen jedoch aus einer Zeit, in der (Chemo-)Immuntherapien in der Erstlinie noch nicht zugelassen waren. Wie Prof. Dr. Wolfgang Brückl vom Klinikum Nürnberg ausführte, haben Forschende aus neun deutschen thoraxonkologischen Zentren daher ihre Daten zur Effektivität von Docetaxel/Ramucirumab in der Zweitlinie nach platinbasierter Chemoimmuntherapie retrospektiv analysiert.

Die Wirksamkeit bestätigte sich auch nach der Progression unter den aktuellen Erstlinienstandards für beide Histologien: Bei den insgesamt 77 Teilnehmer:innen betrug

• die Ansprechrate 32,5 %,
• die Krankheitskontrollrate 62,4 %,
• die Ansprechdauer 6,4 Monate und
• das mediane Gesamtüberleben 15,5 Monate.

Dabei profitierten Personen mit einem positiven PD-L1-Status und KRAS-Wildtyp signifikant stärker als Patient:innen, die diese Eigenschaften nicht aufwiesen.
Das Team vermutet, dass die gute Wirksamkeit auf synergistische Effekte zwischen einer Immunvortherapie und dem antiangiogen wirksamen Regime mit Ramucirumab und Docetaxel zurückzuführen sein könnte.

Quelle: Pressekonferenz „Metastasiertes NSCLC ohne Treibermutation: Was tun nach Progress unter initialer platinbasierter Immunchemotherapie?“; Veranstalter: Lilly Oncology