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(Neo-)Adjuvanter CPI scheint gute Idee zu sein

Die Autor:innen der Phase-3-Studie KEYNOTE-522 prüften die Wirksamkeit von Pembrolizumab im (neo-)adjuvanten Setting bei Erkrankten mit frühem triple-negativem Brustkrebs. Die Teilnehmenden erhielten vor der Operation eine Chemotherapie mit oder ohne den PD1-Inhibitor. Im Prüfarm war Pembrolizumab adjuvant fortgeführt worden. Für den dualen primären Studienendpunkt, der Rate an pathologischen Komplettremissionen (pCR) und dem ereignisfreien Überleben (EFS), hatten sich jeweils statistisch signifikante und klinisch relevante Vorteile für die zusätzlich mit dem CPI behandelten Patientinnen gezeigt (pCR: ∆ 13,6 %; p = 0,00055; EFS: HR 0,63; p = 0,00031).
Verbleibende Tumorlast korreliert mit der Prognose
Forschende um Prof. Dr. Lajos Pusztai, Yale Cancer Center, New Haven, untersuchten in einer aktuellen explorativen Analyse mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 39,1 Monaten das EFS in Abhängigkeit von der verbleibenden Tumorlast (RCB) nach neoadjuvanter Therapie. Diese wurde quantifiziert nach RCB-0, -1, -2 und -3, je nach Größe des Resttumors. RCB-0 stand dabei für ein pathologisches Ansprechen.
Mit zusätzlichem Pembrolizumab erhöhte sich im Vergleich zur Kontrolle der Anteil der Personen in der niedrigsten RCB-Gruppe, während weniger Erkrankte in die höheren Kategorien fielen. Die Prävalenzen betrugen:
- RCB-0: 63,4 % vs. 56,2 %
- RCB-1: 8,8 % vs. 11,5 %
- RCB-2: 18,5 % vs. 20,3 %
- RCB-3: 5,1 % vs. 6,7 %
Auch blieben die zusätzlich mit dem CPI behandelten Teilnehmenden der RCB-Rubriken 0–2 jeweils länger ohne Rezidiv bzw. Progression als jene im Chemotherapie-Arm. Am deutlichsten profitierten Patientinnen aus der RCB-2-Kategorie von dem PD1-Inhibitor (HR 0,52). Nur diejenigen mit sehr ausgedehntem Tumorrest (RCB-3) hatten keinen Vorteil durch Pembrolizumab (HR 1,24), was laut Prof. Pusztai möglicherweise der kleinen Fallzahl der RCB-3-Erkrankten geschuldet sei. In beiden Studiengruppen waren Fernmetastasen unabhängig von der RCB-Rubrik das häufigste Ereignis, wobei die Rate der fernmetastasierten Betroffenen im Prüfarm jeweils niedriger war.
Adjuvante CPI-Gabe für Erkrankte mit Resttumor
Die Auswertung unterstreiche, so Prof. Pusztai, dass ein größerer Tumorrest nach neoadjuvanter Therapie mit einem kürzeren EFS korreliert. Insgesamt war der Anteil der Patientinnen in den höheren RCB-Kategorien in der experimentellen Gruppe geringer als in der Kontrolle. Dies deute darauf hin, dass die zusätzliche Pembrolizumab-Gabe nicht nur die pCR erhöhte, sondern auch die RCB hin zu niedrigeren Kategorien verschob. Die Analyse lasse zudem vermuten, dass insbesondere Erkrankte, die keine pCR erreichten, von der adjuvanten Weiterbehandlung mit Pembrolizumab profitieren.
Kongressbericht: 2022 ASCO Annual Meeting
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