Cartoon Medizin und Markt

Neue Perspektive in der Therapie der rheumatoiden Arthritis

Monika Walter

Der JAK1-Inhibitor erhält die Zulassung. Der JAK1-Inhibitor erhält die Zulassung. © iStock/Massonstock

Der neue, oral einzunehmende Januskinase(JAK)-Inhibitor Filgotinib (Jyseleca®) macht Hoffnung, das Therapieziel Remissionsfreiheit bei rheumatoider Arthritis (RA) künftig schnell erreichen zu können.

Gerade erst zugelassen, ist der Wirkstoff indiziert zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer aktiver RA bei Erwachsenen, die auf ein oder mehrere krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARD) unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben.

In den zulassungsrelevanten Phase-3-Studien FINCH1–3 untersuchten die Kollegen den Wirkstoff als Monotherapie sowie in Kombination mit Methotrexat (MTX) bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer RA: In die FINCH1-Studie eingeschlossen waren 1759 Patienten, die nicht zufriedenstellend auf MTX ansprachen. Sie wurden randomisiert mit Filgotinib, Adalimumab 40 mg oder Placebo jeweils in Kombination mit MTX behandelt.

Bereits nach zwei Wochen hatten signifikant mehr Patienten unter dem Verum (200 oder 100 mg/d) angesprochen als auf Placebo, erklärte Professor Dr. Klaus Krüger, Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie, Facharztzentrum St. Bonifatius, München. Auch beim primären Endpunkt – ACR*20-Ansprechen in Woche 12 – war der Prüfling (200 mg/d) Adalimumab und Placebo signifikant überlegen. Zum Studienende in Woche 52 erfüllten mehr als drei Viertel (78 %) der Patienten unter der Dosis 200 mg/d die ACR20-, 62 % die ACR50- und 44 % die ACR70-Kriterien.

Auch die Verträglichkeit spricht für den Neuling

Im Vorteil war Filgotinib 200 mg/d plus MTX auch beim Erreichen des DAS28**(CRP)-Scores < 2,6 (Remission): In Woche 52 erlangten 54 % der Teilnehmer dieses Ziel vs. 46 % unter Adalimumab.

In FINCH2 wurden Patienten eingeschlossen, die zuvor unzureichend auf biologische DMARD angesprochen oder diese nicht vertragen haben. Auch in dieser Studie prüfte man den primären Endpunkt – ein ACR20-Ansprechen in Woche 12 – in zwei Dosen (200 und 100 mg/d jeweils plus konventionelles synthetisches (cs)DMARD). Der Endpunkt wurde signifikant häufiger erreicht als unter Placebo plus csDMARD.

Den Einsatz des JAK1-Inhibitors als Monotherapie stützen die Ergebnisse der FINCH3-Studie bei MTX-naiven Patienten. Unter 200 mg/d Filgotinib erfüllten nach 52 Wochen drei Viertel (75 %) der Patienten die ACR20-Kriterien, 61 % die ACR50- und 45 % die ACR70-Kriterien; in Remission befanden sich 46 %. Für den Neuling spricht neben seiner Wirksamkeit auch seine Verträglichkeit: Schwerwiegende Infektionen, Herpes zoster und venöse Thromboembolien (VTE) waren insgesamt selten und befanden sich auf vergleichbarem Niveau wie beim TNF-Blocker Adalimumab. „Zusammen mit der oralen Anwendung, dem günstigen Wechselwirkungsprofil und dem einfachen Monitoring ermöglicht dies einen breiten und unkomplizierten Einsatz von Filgotinib in allen relevanten Patientenpopulationen“, resümierte Prof. Krüger.

* American College of Rheumatology
** Disease activity score

Quelle: Digitale Pressekonferenz „Standards in der RA verschieben – mit Filgotinib stark und kontrolliert zur Remission“; Veranstalter: Gilead Sciences

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Der JAK1-Inhibitor erhält die Zulassung. Der JAK1-Inhibitor erhält die Zulassung. © iStock/Massonstock