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Cartoon Medizin und Markt
Neuer Immunmodulator für die aktive RRMS

Längst geht es in der Therapie der schubförmig remittierenden Multiplen Sklerose nicht mehr nur darum, die Entzündungsaktivität zu hemmen, schubassoziierte Symptome zurückzubilden und weiteren Schüben sowie MRT-Läsionen vorzubeugen, erklärte Professor Dr. Ralf Linker, Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Regensburg.
Heute will man auch die Behinderungsprogression aufhalten, die eng zusammenhängt mit der Entwicklung von Hirnatrophie sowie mit „weichen“ Symptomen wie kognitiver Dysfunktion und Fatigue. Von einem modernen Therapeutikum sollte man einen Effekt auch auf diese Endpunkte erwarten können, sagte Linker.
Lebensqualität wird positiv beeinflusst
Dass er diesem Anspruch gerecht wird, hat der orale Sphingosin-1-Phosphat(S1P)-Rezeptor-Modulator Ozanimod (ZEPOSIA®) gezeigt. In den Zulassungsstudien SUNBEAM und RADIANCE Teil B ließ sich im Vergleich zu Interferon beta-1a eine signifikant höhere Wirksamkeit der Substanz auf traditionelle und neue Endpunkte nachweisen, berichtete Professor Dr. Tjalf Ziemssen, Universitätsklinik und Poliklinik für Neurologie, Dresden. Das neue Medikament reduziere die annualisierte Schubrate und die Behinderungsprogression. Es könne die kognitive Funktion verbessern, die Abnahme des Hirnvolumens vermindern. Die physische Lebensqualität der Patienten werde gesteigert. In beiden Studien erwies sich Ozanimod als gut verträglich.
Eingesetzt werden kann der S1P-Rezeptormodulator bereits in der Erstlinientherapie der aktiven schubförmigen MS. Die empfohlene Dosierung von 0,92 mg einmal täglich wird nach einer Aufdosierungsphase von einer Woche erreicht. Die Titration verringert das Risiko einer therapieinduzierten Bradykardie.
Vor Therapiebeginn kardiale Malaisen ausschließen
Eine kardiale Überwachung ist nicht notwendig, wenn Herzerkrankungen vor Behandlungsbeginn ausgeschlossen wurden. Auch die Leberwerte und ein großes Blutbild einschließlich Lymphozytenzahl sollten initial erhoben werden (Befunde aus den vorangegangenen sechs Monaten genügen). Eine Schwangerschaft muss vor dem Therapiestart ausgeschlossen sein, Frauen im gebärfähigen Alter sollten zuverlässig verhüten.
Ozanimod ist seit dem 15. Juli 2020 verfügbar.
Quelle: Virtuelles Meeting „Neue Behandlungsoption bei schubförmig-remittierender MS: Mit Zeposia® (Ozanomid) zielgerichtet früh und effektiv therapieren“, Veranstalter: Celgene/Bristol Myers Squibb
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