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Cartoon Medizin und Markt
Neuigkeiten in der Diagnostik und Therapie der Alzheimererkrankung
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Es tut sich was in der Alzheimerversorgung: Digitale und blutbasierte Biomarker stehen ebenso in den Startlöchern wie erste krankheitsmodifizierende Therapien. Ziel sei es, die Alzheimer-Erkrankung möglichst früh zu detektieren und zu modifizieren, erklärte Prof. Dr. Thomas Duning, Klinikum Bremen-Ost.
Die neurodegenerativen Prozesse der Alzheimerkrankheit beginnen bis zu 20 Jahre vor dem Auftreten der ersten Symptome. Die erste pathophysiologische Veränderung ist eine abnormale Akkumulation von Beta-Amyloid im Gehirn. Im weiteren Verlauf kommt es dann auch zu einer Anreicherung von hyperphosphoryliertem Tau-Protein, die der Neurodegeneration vorausgeht. Forschungsbemühungen der letzten Jahrzehnte richteten sich darauf, sowohl die Diagnostik – vor allem in der Frühphase der Erkrankung – zu optimieren als auch krankheitsmodifizierende Therapien zu entwickeln.
Für eine leitliniengerechte Diagnose in der Frühphase brauche es klassische klinische Symptome, die passenden Biomarker sowie den Ausschluss anderer Krankheiten, so Prof. Duning. Als eindeutiger Biomarkerhinweis wird die Bestimmung von Aβ42 (bzw. dessen Verhältnis zu Aβ40) sowie von phosphoryliertem Tau (bzw. dessen Verhältnis zu Aβ42) im Liquor empfohlen, außerdem Gesamt-Tau und Neurofilament-Leichtkette. In den USA werden jedoch Aβ42/Aβ40 und p-tau217 bereits als Blutbiomarker gemessen und zur frühzeitigen Diagnose genutzt.
Darüber hinaus wurden zwei krankheitsmodifizierende Therapieansätze in den USA und in England zugelassen; in Europa sind sie zur Zulassung eingereicht. Diese Beta-Amyloid-Antikörper können bei noch leichter Demenz die zerebrale Amyloidlast deutlich reduzieren und gleichzeitig das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Es konnte gezeigt werden, dass Donanemab bei drei von vier Betroffenen eine Amyloid-Negativität erzielte und das Risiko einer Krankheitsprogression in das nächstschwerere klinische Stadium signifikant reduzierte, sagte Prof. Duning. In der Phase-3-Studie wechselten die Patientinnen und Patienten nach erfolgter Amyloid-Clearance auf Placebo, wobei sich die Verlangsamung des kognitiven und funktionellen Abbaus auch nach der Umstellung fortsetzte. Zwölf Monate nach Beendigung der Antikörpertherapie kam es zu keiner relevanten Reakkumulation der Amyloid-Plaques.
Quelle: Symposium „Moderne Alzheimer-Therapie: Aktuelle Erkenntnisse und klinische Implikationen“ anlässlich des DGN-Kongresses 2024; Veranstalter: Lilly
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