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Nicht nur für den Darm

Ein erhöhter CRP-Wert gilt mittlerweile als kardiovaskulärer Risikofaktor, erläutern Daniel Ward von der Universität Aalborg und Kollegen. Sie halten es daher für plausibel, dass die bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzte antiinflammatorische Therapie auch kardio- und gefäßprotektive Effekte hat.
Stärkste Wirkung in der Induktionsphase
Diese bereits von französischen Forschern aufgestellte Hypothese überprüften die Wissenschaftler nun anhand einer dänischen Kohorte von 63.167 Erwachsenen mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. 7.840 davon waren zwischen 2005 und 2018 mit Thiopurinen und 6.458 mit einem Anti-TNF-Antikörper behandelt worden. Die Vergleichskollektive bildeten Patienten ohne die jeweilige medikamentöse Therapie, welche den exponierten Personen im Hinblick auf demografische und klinische Parameter, Komorbiditäten sowie das kardiovaskuläre Risiko bestmöglich ähnelten.
Die mit Thiopurinen behandelten Patienten hatten ein um 61 % geringeres Risiko für akute arterielle Komplikationen – eine ischämische Herzkrankheit, eine zerebrovaskuläre Erkrankung bzw. eine periphere Arterienerkrankung. Die stärkste Schutzwirkung beobachteten die Forscher dabei während der Induktionsphase: In diesem Zeitraum sank das Risiko um 86 %, in der Erhaltungsphase dagegen nur um 44 %. Auch die Anti-TNF-Therapie schützte signifikant vor Gefäßereignissen: Unabhängig von der Therapiedauer sank das Risiko hierfür um 59 %.
Die zur Behandlung von CED eingesetzten Immunsuppressiva beugen offenbar arteriellen Thrombosen vor, so die abschließende Einschätzung der Wissenschaftler. Dieser Zusammenhang sollte bei der Nutzen-Risiko-Abwägung im Rahmen der Therapieplanung berücksichtigt werden.
Quelle: Ward D et al. Gut 2022; DOI: 10.1136/gutjnl-2021-326462
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