Niere auf Dauer geschützt

Im ersten Jahr nach Vorstellung der primären Ergebnisse der DAPA-­CKD-Studie haben sich Forschende in einer Reihe von Subgruppenanalyen damit beschäftigt, welche Menschen mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) von Dapagliflozin profitieren.

Effekt unabhängig vom initialen HbA_1c

Wie Prof. Dr. David­ C. Wheeler­ vom University College in London nun berichtete, habe sich der Effekt des SGLT2-Inhibitors auf den kombinierten primären Endpunkt (50%ige Abnahme der geschätzten glomerulären Filtrationsrate [eGFR], terminale Niereninsuffizienz, renal oder kardiovaskulär bedingter Tod) unabhängig vom initialen HbA_1c gezeigt. Auch CKD-Ätiologie und -stadium der Teilnehmenden hätte keinen Einfluss auf die Ergebnisse gehabt.

Gesamtmortalität um ein Drittel geringer

Unter Dapagliflozin lag die Gesamtmortalität 31 % niedriger als im Placeboarm, wobei die häufigsten Todesursachen unabhängig vom Dia­betesstatus plötzlicher Herztod und Infektionen waren. Insgesamt basierte die Reduktion laut Prof. Wheeler vor allem auf der niedrigeren Rate nicht-kardiovaskulärer Todesfälle. Gegenüber der Vergleichsgruppe verzeichneten die Forschenden zudem eine geringere Albuminurie, die bei Menschen mit Typ-2-Diabetes signifikant deutlicher ausfiel als bei stoffwechselgesunden Personen.

Wann das Absetzen erwogen werden sollte

Ebenfalls kam es bei Teilnehmenden im Prüfarm bedeutend seltener zu einem akuten Nierenversagen (2,9 % vs. 4,2 %; Hazard Ratio 0,68). Dies sei wichtig, betonte Wheeler. Trotz einer initialen Abnahme der eGFR unter dem SGLT2-Inhibitor werde die Niere auf Dauer geschützt. Nimmt die eGFR in den ersten zwei Wochen allerdings um mindestens 30 % ab, sollte ein Absetzen erwogen werden.

Quelle: EASD Annual Meeting 2021