Onkologen empfehlen Ovarektomie bei BRCA-Mutation

Dr. Barbara Kreutzkamp; Foto: thinkstock

Bei einer Bruskrebs-Genmutation wird zur Entfernung von Eierstöcken und Eileitern geraten. Dies erhöht auch das Überleben der Patientinnen.

Eine BRCA1- oder -2-Keimbahnmutation bedeutet für die betroffenen Frauen ein 70%iges Risiko für ein Mammakarzinom. Ist die Diagnose gestellt, besteht zusätzlich eine erhöhte Gefahr für eine Krebserkrankung auch der anderen Brust sowie der Eierstöcke. Eine prophylaktische Ovarektomie wird den Betroffenen ab dem 35. Lebensjahr empfohlen.

Mammakarzinom erhöht Risiko für Ovarialkarzinom

Das Team um Dr. Kelly Metcalfe vom Women’s College Research Institute in Toronto initiierte nun eine retrospektive Studie, die den Einfluss einer Ovarektomie auf das Überleben von Brustkrebs-Patientinnen mit diesen Keimbahnmutationen untersuchte. Die Arbeitsgruppe wertete dazu die Follow-up-Daten von 676 Frauen mit einer BRCA1- oder -2-Muta­tion und der Diagnose Brustkrebs im Stadium I oder II aus.

Etwa die Hälfte der Frauen (345) ließen ihre Eierstöcke entfernen, die andere Hälfte nicht. Nach 20 Jahren ergab sich für die ovarektomierten Teilnehmerinnen ein hochsignifikanter krankheitsspezifischer Überlebensvorteil (adjustierte Hazard Ratio, HR, 0,38 bei BRCA-1-Mutation, 0,57 bei BRCA-2-Mutation).

Ovarektomie senkt die Inzidenz drastisch

Ganz besonders profitierten Frauen mit einem Östrogen-negativen Mammakarzinom (HR 0,07). Das Fazit der Autoren: „Die Vorteile einer Eierstockentfernung für Frauen mit BRCA-Mutationen sollten am besten schon im ersten Jahr der Brustkrebsdiagnose mit den Patientinnen diskutiert werden. Zu diesem Zeitpunkt sind die krankheitsspezifischen Überlebens­chancen durch den Eingriff am größten.“


Quelle: Kelly Metcalfe et al., JAMA Oncol 2015; 1: 306-313. doi:10.1001/jamaoncol.2015.0658

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