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Pille gleicht hormonellen Knochendichteverlust wieder aus
Schon die Einnahme einer Mikropille mit 20 µg Ethinyl-Estradiol über ein Jahr vermehrt die Knochendichte der Patienten um mehr als 2 %. Bleibt die hypothalamische Oligo-Amenorrhoe unbehandelt, ist dagegen mit Knochendichteverlusten von mehr als 1 % pro Jahr zu rechnen.
2 % Zuwachs im Jahr
Von 64 Patientinnen mit einer hypothalamischen Oligo-Amenorrhoe im Alter zwischen 19 und 35 Jahren nahmen 24 für die Dauer eines Jahres ein orales Kontrazeptivum mit 30 µg EE2, 22 eine Pille mit 20 µg EE2; dies jeweils in Kombination mit 0,15 mg Desogestrel. Die restlichen 18 hypothalamisch defizitären Probandinnen erhielten während des gleichen Zeitraumes keine Hormontherapie. Jeweils vor sowie nach der 12-monatigen Studie wurden in allen drei Gruppen die Knochendichte an der Wirbelsäule gemessen und die Kalzium-, Phosphat- und Osteocalcin-Serumspiegel bestimmt.
Während sich unter den beiden Kontrazeptiva eine Zunahme der Knochendichte um 2,4 bzw. 2,5 % ergab, nahm die Knochendichte in der Kontrollgruppe um weitere 1,2 % ab. Die Kalzium-, Phosphat- und Osteocalcinspiegel waren in beiden Fallgruppen bereits nach sechs Monaten deutlich reduziert, nach einem Jahr hatten sich die vormals pathologisch hohen Basalwerte normalisiert.
Kommentar
Vor der Therapie steht natürlich die korrekte Diagnose: Die hypothalamische Amenorrhoe ist durch niedrige FSH-LH-Spiegel, die ovarielle Amenorrhoe dagegen durch hohe FSH-LH-Spiegel gekennzeichnet. Im Zweifel hilft ein GnRH-Test weiter: 25 bis 100 µg GnRH i.v. (Relefact LH-RH 0,1 mg® oder LH-RH Ferring®) injiziert, vor und 30 Minuten nach der Injektion wird dann LH bestimmt. Steigt der Wert nach der Injektion bis zum Vierfachen an, besteht bei der Patientin keine hypothalamische Amenorrhoe. |
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