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Positive Nebeneffekte durch Apremilast?

Die inflammatorische Aktivität – also der Pathomechanismus von Psoriasis und Atherosklerose – lässt sich durch Phosphodiesterase-4-Hemmer reduzieren. In einer offenen, nicht-randomisierten Studie untersuchten Dr. Joel Gelfand, University of Pennsylvania Perelman School of Medicine, und Kollegen bei Patienten mit mäßig bis schwer ausgeprägter Plaque-Psoriasis den Einfluss von Apremilast u.a. auf die Endothelinflammation und 68 verschiedene Biomarker im Blut. Die Gefäßinflammation bestimmten die Autoren anhand von Fluorodesoxyglukose-PET/CT-Aufnahmen*.
Ausgeschlossen wurden Patienten mit einem Körpergewicht über 135 kg, einer bestehenden kardio- oder zerebrovaskulären Erkrankung oder bestimmten anderen Komorbiditäten (inkl. schweren Hautkrankheiten). Auch die Einnahme zahlreicher anderer Medikamente galt als Ausschlusskriterium. Apremilast wurde in den ersten fünf Tagen wie empfohlen hochtitriert und dann in einer Dosis von 2 x 30 mg verabreicht. Wie erwartet besserten sich die Psoriasis und der Juckreiz. Auch das Körpergewicht reduzierte sich innerhalb der ersten 16 Wochen.
Das Ausmaß der Endothelinflammation änderte sich im Studienverlauf bei den 70 Teilnehmenden dagegen nicht signifikant. 16 Wochen nach Therapiebeginn ließen sich niedrigere Werte unter anderem für die Marker Interleukin 1b, Fetuin A und verzweigtkettige Aminosäuren (Valin, Leucin, Isoleucin) messen, was für einen Benefit in Bezug auf das kardiovaskuläre und Diabetes-Risiko sprechen könnte. Nach einem Jahr ergab sich eine ebenfalls wahrscheinlich vorteilhafte Reduktion von Ferritin, Beta-Hydroxybutyrat und eine Erhöhung des wohl gefäßprotektiven Apolipoprotein-A1, allerdings zusätzlich ein möglicherweise negativer Effekt im Rahmen des Cholesterinstoffwechsels. Das subkutane und viszerale Fett nahm im Verlauf um 5−6 % ab.
Die Fettreduktion blieb über die 52 Wochen der Behandlung bestehen. Aufgrund der beobachteten neutralen (Atherosklerose) bis leicht positiven Effekte auf Gefäß-Biomarker und das Körperfett, schließen die Autoren, dass Apremilast für Psoriasis-Patienten von Vorteil sein könnte.
* Bei dieser Untersuchung nehmen entzündete Endothelzellen vermehrt radioaktiv markierte Glukose auf, woraus sich der Grad der Inflammation ablesen lässt.
Quelle: Gelfand JM et al. JAMA Dermatol 2022; DOI: 10.1001/jamadermatol.2022.3862
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