Postoperativer Morphinbedarf deutlich reduziert

Stephanie Käufl/Elke Engels

Die postoperativen Schmerzen wurden messbar reduziert. Die postoperativen Schmerzen wurden messbar reduziert. © iStock/Teka77

Die postoperativen Schmerzen nach einer Knie-TEP sind oft erheblich. Nun hat eine Arbeitsgruppe gezeigt, dass perioperative Dexamethasoninjektionen sowohl die Schmerzen lindern als auch den Morphinverbrauch reduzieren können.

Die intravenöse Gabe von Dexamethason direkt vor Implantation einer Knie-TEP und 24 h danach reduziert postoperativ sowohl die Schmerzen als auch den Morphinbedarf. Das ist das Ergebnis einer dänischen Studie, in der 485 Knie-TEP-Kandidaten auf drei Therapieregimes randomisiert wurden: Gruppe 1 (DX1) bekam präoperativ 24 mg Dexamethason i.v. und 24 h nach OP Placebo, die anderen beiden Gruppen stattdessen zweimal 24 mg Dexamethason (DX2) bzw. zweimal Placebo, beschreiben die Studienautoren um Kasper Smidt Gasbjerg von der Uniklinik Næstved.

Der primäre Endpunkt der Studie war der Gesamtbedarf an Morphin in den ersten 48 Stunden nach dem Eingriff, wobei 10 mg Morphin als minimal klinisch bedeutender Unterschied (MCID) definiert wurden. Zu den sekundären Endpunkten gehörten die 24 und 48 h nach OP mittels Visueller Analogskala (VAS, 10 bis 100 mm) gemessenen Schmerzen, und zwar sowohl bei Kniebeugung als auch in Ruhe.

Der mediane Morphinbedarf betrug in der Gruppe DX1 37,9 mg, bei den DX2-Patienten 35,0 mg und in der reinen Placebogruppe 43,0 mg. Damit unterschieden sich die beiden DX-Regimes nicht wesentlich untereinander, wohl aber gegenüber Placebo. Der Unterschied des Morphinbedarfs zu Placebo betrug in der DX1-Gruppe 7,8 mg, in der DX2-Gruppe 10,7 mg. Die durch die zweimalige intravenöse Gabe von Dexamethason eingesparte Morphindosis lag damit über dem definierten MCID, womit der primäre Endpunkt der Studie erreicht war.

Zweimal Dexamethason i.v. auch nach 48 h wirksam

Die postoperativen Schmerzen wurden durch die Dexamethasongabe ebenfalls messbar reduziert. 24 h nach OP lag die Schmerzreduktion im Vergleich zu Placebo bei Kniebeugung in beiden Therapiegruppen über dem geforderten MCID. Nach 48 h unterschieden sich die Wirkungen der beiden DX-Regimes. Zwar senkten beide Ruhe- und Kniebeugeschmerz im Vergleich zu Placebo. Den definierten MCID erreichte jedoch nur die zweimalige Dexamethasongabe (DX2).

Quelle: Gasbjerg KS et al. BMJ 2022; 376: e067325; DOI: 10.1136/bmj-2021-067325

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Die postoperativen Schmerzen wurden messbar reduziert. Die postoperativen Schmerzen wurden messbar reduziert. © iStock/Teka77