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TIM3 prädiktiv für Rückfall nach TKI-Ende

Nur ein Teil der erfolgreich behandelten CML-Patient:innen bleibt nach Absetzen der TKI in Remission. Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Universitätsklinikum Jena, berichtete über Studienergebnisse aus Australien, die eine Verbindung zwischen dem Outcome und der Expression des Checkpoint-Rezeptors TIM3 aufzeigen.1 Er betont, dass es sich um eine deskriptive Untersuchung handele. „Ob das pathophysiologisch zusammenhängt, ist noch offen.“
Dr. Yazad D. Irani, University of Adelaide, und Kolleg:innen erhoben bei 44 CML-Patient:innen, die ihre Medikation absetzten, die Expression mehrerer Checkpoint-Moleküle auf NK-Zellen und verschiedenen T-Zell-Subtypen.2 22 der Teilnehmenden verblieben im weiteren Verlauf in therapiefreier Remission (TFR), die andere Hälfte erlitt einen molekularen Rückfall.
TIM3-Blockade als Rezidivprophylaxe?
Bei denjenigen, die vergeblich absetzten, war TIM3 in der Masse der T-Zellen (CD3+) sowie in verschiedenen Subpopulationen hochreguliert, verglichen mit Patient:innen in TFR. Für die anderen untersuchten Proteine fand sich kein signifikanter Unterschied zwischen diesen Gruppen. Außerdem exprimieren CML-Stammzellen TIM3 stärker als gesunde hämatopoetische Stammzellen. Teilnehmer:innen, die einen molekularen Rückfall erlitten, wiesen eine höhere Anzahl an regulatorischen T-Zellen auf als diejenigen, die die Therapie erfolgreich absetzten.
Dr. Irani und Kolleg:innen sehen in einer TIM3-Blockade einen potenziellen therapeutischen Ansatz zur Rezidivprophylaxe. Sie könnte nach dem Absetzen der TKI-Behandlung die Immunantwort der T-Zellen verbessern. Darüber hinaus vermuten die Forschenden, dass leukämische Stammzellen von diesem Rezeptor abhängig sind.
Prof. Hochhaus stimmte zu, dass diese neue Zielstruktur eventuell therapeutisches Potenzial berge: „Es ist durchaus möglich, dass wir mit einer TIM3-Inhibition die Stammzellen auch noch zur Ruhe bringen können.“ Antikörper gegen das Molekül seien bereits für andere Indikationen zugelassen.
Quellen:
1. Hochhaus A. Onko Update 2023; Session „Chronisch myeloproliferative Erkrankungen“
2. Irani YD et al. Blood Adv 2023; DOI: 10.1182/bloodadvances.2022008854
Onko Update 2023
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