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Psoriasis-Arthritis wird nach wie vor erst spät erkannt

Petra Genetzky

Bei unklaren Schmerzen in Gelenken und/oder Sehnen Prädilektionsstellen der Psoriasis kontrollieren. Bei unklaren Schmerzen in Gelenken und/oder Sehnen Prädilektionsstellen der Psoriasis kontrollieren. © iStock/Handemandaci

Die Diagnose der Psoriasis-Arthritis erweist sich häufig als schwierig. In der Behandlung dominieren NSAR, aber es kann sich lohnen, mit Biologika zu spielen.

Patienten mit Psoriasis-Arthritis (PsA) kommen nicht selten primär in die orthopädische Praxis. Oft tritt die Erkrankung mit peripheren Symptomen in Erscheinung. Bei Sportlern besteht dann Gefahr, die psoriatrischen Beschwerden als belastungsassoziierte Symptome fehlzuinterpretieren. Dr. Uwe Schwokowski, Ratzeburg, nannte beispielhaft vermeintlich überlastungsbedingte Achillodynien, hinter denen sich eine Enthesitis verbergen kann. Diese falle oft erst bei genauer Inspektion auf, typischerweise durch Rötung, teils auch Überwärmung am Sehnenansatz. Spätestens bei einem solchen Befund sollte an eine PsA gedacht werden, sagte der Orthopäde.

Neun von zehn Patienten entwickeln einen Hautbefall

Auch bei asymmetrischen, mono- oder oligoarthritischen Gelenkschwellungen ohne Trauma sowie einer Daktylitis muss man an eine PsA denken.

Diagnostisch wegweisend ist oft der Hautbefund. Die Inspektion der Prädilektionsstellen der Psoriasis – Kopfhaut, Gesäßfalte, Streckseiten der Extremitäten – gehöre deswegen bei unklaren Gelenk- und/oder Sehnenbeschwerden dazu, so der Experte. Er wies darauf hin, dass 90 % aller PsA-Patienten zuvor oder zeitgleich mit den Gelenkbeschwerden einen Hautbefall zeigten. Nur bei einem von Zehn komme das Gelenk als alleiniger Befund zuerst. Therapeutisch stehen bei der PsA die NSAR zwar an erster Stelle, sollten aber nur beibehalten werden, wenn sie auch wirken. Zeigt eine vierwöchige Behandlung mit zwei verschiedenen NSAR sowie, bei dominant peripherer Symptomatik, ggf. Sulfasalazin oder lokalen Glukokortikoiden keinen Erfolg, sieht die Leitlinie Axiale Spondylarthritiden die Indikation für Biologika.

Biologika wirken unterschiedlich

Die Hemmung von Interleukin 17 mit z.B. dem IL-17A-Hemmer Secukinumab (Cosentyx®) habe hier an Bedeutung gewonnen, sagte Dr. Georg Dahmen, niedergelassener Orthopäde aus Hamburg. Laut Leitlinie können unterschiedliche Wirksamkeiten der Biologika bei extraskelettalen Manifestationen berücksichtigt werden. Secukinumab ist auch bei kutaner Psoriasis zugelassen – ein großer Vorteil, da der Wirkstoff Erytheme, Verhärtungen und Schuppungen der Haut reduziert. 

Quelle: Symposium „Der Rheumatologische Patient in der Orthopädischen Praxis – Früherkennung und Therapie der Spondylarthritiden“ im Rahmen des Deutschen Kongresses für Orthopädie 2019; Veranstalter: Novartis

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Bei unklaren Schmerzen in Gelenken und/oder Sehnen Prädilektionsstellen der Psoriasis kontrollieren. Bei unklaren Schmerzen in Gelenken und/oder Sehnen Prädilektionsstellen der Psoriasis kontrollieren. © iStock/Handemandaci