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Pyoderma gangraenosum oft erst spät erkannt
Seit einer Woche schon bestand bei dem Patienten ein fieberhafter Infekt, der Blutzucker war erhöht und an beiden Armen und Beinen zeigten sich schmerzhafte bullöse Hauterscheinungen. Da die MRSA-positive Blutkultur für eine Sepsis sprach, erhielt der Patient eine intravenöse Antibiotikatherapie.
![]() ![]() ![]() Vergrößerung der Hautläsion am linken Handrücken (2; Verlauf nach einer Woche).
| Debridement nach Scheitern der AntibiotikatherapieDennoch verschlechterten sich die Befunde, die Wunden verbreiterten sich, sodass nach gut einer Woche eine operative Sanierung mit Debridement erfolgte. Inzwischen lagen die Strecksehnen des linken Ring- und Kleinfingers frei und am Fuß war die Nekrose soweit fortgeschritten, dass man im Chopart-Gelenk amputieren musste, wie Privatdozent Dr. Reiner Wirbel vom Wittlicher St. Elisabeth Krankenhaus und Kollegen berichteten. Diffuse neutrophile und histiozytäre ElementeObgleich in den Abstrichen keine Keime mehr nachweisbar waren, wollte sich keine Granulierung einstellen. Auch histologisch ließ sich keine eindeutige Diagnose stellen. Die unspezifischen Ulzera wiesen diffuse neutrophile, lymphozytäre und histiozytäre Elemente auf.
Hautsymptom als Vorbote einer LeukoseDer weitere Verlauf gestaltete sich allerdings kompliziert aufgrund einer Cholestase. Ikterus und Bilirubinerhöhung bildeten sich zwar spontan wieder zurück. Endosonographisch und im CT aber fanden sich ein vergrößerter Pankreaskopf und mediastinale Lymphome.
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Colitis ulcerosa ist häufiger Begleiter
Wenn ohne Trauma schmerzende therapieresistente Wunden auftreten, die sich flächig vergrößern, sollte man an ein Pyoderma gangraenosum denken, so das Fazit der Kollegen. Häufig begleiten diese Erkrankung chronisch entzündliche Darmerkrankungen, vor allem die Colitis ulcerosa.
Aber auch andere Grundkrankheiten wie etwa eine rheumatoide Arthritis, ein Karzinoid oder eine myeloproliferative Erkrankung kommen infrage. Das Hautsymptom fungiert zudem manchmal als Vorbote einer Leukose, wie der vorliegende Fall eindrucksvoll zeigt.
Bei wiederholter Erkrankung mit Steroiden behandeln
Auch wenn postoperativ, meist nach ein bis zwei Wochen, hämorrhagische, zackig begrenzte Pusteln, bläulich unterminierte Ränder und livide Knoten auftreten, sollte man an ein Pyoderma gangraenosum denken, warnen die Autoren.
Und wichtig zu wissen: Bei Patienten, die schon einmal ein solche Erkrankung erlitten haben, erfolgen elektive Eingriffe am besten unter Steroidschutz.
Quelle: Rainer Wirbel et al.,
internist. prax. 2014; 54: 549-556
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