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Raucher mit verdächtigen Läsionen in der Mundhöhle am besten gleich zur MRT

Gleichzeitiger hoher Alkoholkonsum erhöht das Risiko weiter. Erste Anzeichen der Erkrankung sind lokal begrenzte, weißliche oder gerötete Flecken auf Mundschleimhaut, Zahnfleisch, Lippen oder Zunge.
Gleich in ein spezialisiertes onkologisches Zentrum
Vorstellig werden die meisten Betroffenen aber erst in fortgeschrittem Stadium mit schnell wachsenden, nicht mehr abheilenden Ulzera der Mundhöhle, ersten funktionellen Beeinträchtigungen beim Sprechen oder Kauen oder geschwollenen Lymphknoten im Halsbereich. Haben diese Patienten eine Raucheranamnese, sollte rasch überwiesen werden – kurzfristig zunächst zur Verdachtserhärtung zum Zahnarzt, besser aber unmittelbar an ein spezialisiertes onkologisches Zentrum. Gesichert wird die Diagnose bildgebend im MRT und, zur besseren Beurteilung einer möglichen Knochenbeteiligung, im CT und mit anschließender Biopsie.
Wichtigste Therapiesäule ist die chirurgische Entfernung des Karzinoms mit einem Sicherheitsabstand von 10 bis 15 mm ins gesunde Gewebe hinein. Neben einer sauberen Exzision sind dabei die Wiederherstellung einer weitgehend normalen Mundfunktion sowie – für die Patienten meist noch wichtiger – des äußeren Erscheinungsbildes zu berücksichtigen. In der OP-Beratung sollten die Patienten auf die Möglichkeiten von kosmetischen Nachoperationen hingewiesen werden, ggf. unter Vorlage von Vorher-Nachher-Fotos.
Bei bereits metastasiertem Krebs werden zudem noch alle Lymphknoten im Halsbereich ausgeräumt. Ob eine solche „neck dissection“ auch prophylaktischen Wert hat, wird diskutiert. Nach erfolgreicher Operation erhalten die Patienten eine konservative, den Symptomen angepasste Versorgung. Wichtig ist die psychologische Unterstützung nach entstellenden Eingriffen, die sich oftmals erfolgreich nachoperieren lassen.
Im ersten Jahr nach der Operation ist eine engmaschige Rezidivkontrolle alle zwei bis drei Monate indiziert. Danach können die Abstände auf sechs Monate verlängert werden, nach fünf Jahren auf einmal jährliche Nachuntersuchungen. Wichtig ist die Mithilfe des Patienten, der die Mundhöhle ebenfalls regelmäßig auf neue verdächtige Herde inspizieren sollte, vor allem an den ursprünglichen Karzinomherden.
Mit einer frühen Läsion ist die Prognose verhältnismäßig gut
Für Patienten mit Kontraindikationen für eine OP oder mit fortgeschrittenem, nicht resezierbarem Tumorwachstum z.B. in den Schädel, die Arteria carotis interna oder periphere Lymphknoten steht die externe Strahlentherapie oder die Brachytherapie zur Verfügung. Auch in frühen Stadien kommt die Radiotherapie infrage, etwa dann, wenn die Patienten die kosmetischen Folgen von Operationen fürchten.
Ob eine neoadjuvante Chemotherapie durch Reduktion des Tumorvolumens den Outcome und die Prognose nach einer Strahlentherapie verbessert, ist nicht sicher. Eine die Radiotherapie begleitende Chemotherapie ist vor allem bei extranodaler Ausbreitung über die lokalen Lymphknoten hinaus und bei positiven Resektionsrändern zu empfehlen.
Die Prognose für Patienten in frühen Stadien mit einem Läsionsdurchmesser von weniger als 4 cm und ohne lokale Streuung ist mit einem 80%igen Überleben über drei Jahre und mehr vergleichsweise gut. Bis zu 70 % der Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung bei Erstdiagnose erreichen Überlebenszeiten von über einem Jahr, das Dreijahresüberleben in dieser Kohorte liegt bei rund 50 %. Wichtige Einflussgrößen sind dabei die sozioökonomischen Lebensumstände und das Alter der Patienten.
Quelle: Chaturvedi P et al. BMJ 2019; 365: I2142
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