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Cartoon Medizin und Markt
Refraktären nicht-kleinzelligen Lungenkrebs bispezifisch begegnen

Der vollhumanisierte bispezifische Antikörper bindet sowohl den EGFR als auch den cMet-Rezeptor. Das führt zur Blockade der beiden Signalwege, zu einer Rezeptor-Degradation sowie zur Aktivierung des Immunsystems über die antikörperabhängige Zytotoxizität, wie Professor Dr. Michael Thomas von der Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg beschrieb.
Auf Grundlage der vielversprechenden Daten aus CHRYSALIS habe die US-amerikanische Behörde FDA dem neuen Antikörperpräparat den Status einer sogenannten Breakthrough Therapy Designation verliehen, erläuterte er. Das erlaube die beschleunigte Entwicklung und ein schnelleres Zulassungsverfahren.
Zwar treten Exon-20-Insertionen mit einem Anteil von nur 5 % an allen EGFR-Mutationen vergleichsweise selten auf, so Prof. Thomas weiter. Jedoch hätten diese Patienten eine schlechte Prognose, da bislang keine zielgerichtete Behandlung für sie existiere.
Platinvorbehandelte Patienten profitierten ebenfalls
Die Auswertung der Phase-1-Studie umfasste 39 Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC und Exon-20-Insertionen. 29 der Teilnehmer waren zuvor bereits platinbasiert behandelt worden. In Remission gelangten 36 % aller Erkrankten, wobei diese als eine Tumorschrumpfung von 30 % und mehr definiert war.
Das gute Ergebnis spiegelte sich mit einer Gesamtansprechrate von 41 % (95%-KI 24–61) auch bei vorbehandelten Patienten wider. Die Dauer des Ansprechens war mit 10 Monaten bei allen auswertbaren Patienten gut, erklärte Prof. Thomas. Nach Platinvorbehandlung betrug sie 7 Monate. Das mediane progressionsfreie Überleben erreichte insgesamt 8,3 Monate (95%-KI 3,0–14,8) bzw. 8,6 Monate für Vortherapierte (95%-KI 3,7–14,8).
Am häufigsten traten von den unerwünschten Ereignissen Hautausschläge und infusionsbedingte Reaktionen (besonders bei der ersten Gabe) sowie Nagelwallentzündungen auf. Zu Nebenwirkungen dritten Grades kam es selten. Einer der Teilnehmer litt unter Diarrhö, bei drei anderen veränderten sich relevante Laborwerte.
Quelle: Symposium „Duale Checkpoint-Inhibition: Eine neue Säule in der Behandlung von Lungen- und Kopf-Hals-Tumoren?“ anlässlich des 34. DKK; Veranstalter: Bristol-Myers Squibb
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