Cartoon Medizin und Markt

Refraktären nicht-kleinzelligen Lungenkrebs bispezifisch begegnen

Antje Blum

Neue Erkenntnisse über Antikörperpräparat zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms. Neue Erkenntnisse über Antikörperpräparat zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms. © nadiinko – stock.adobe.com

Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und Exon-20-Insertionsmutationen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (­EGFR) sprechen nicht auf Tyrosinkinase-Inhibitoren an, obwohl diese bei anderen EGFR-Mutationen gute Ergebnisse erzielen. Künftig sollen Betroffene vom dem neuen Wirkprinzip mit ­Amivantamab profitieren.

Der vollhumanisierte bispezifische Antikörper bindet sowohl den EGFR als auch den cMet-Rezeptor. Das führt zur Blockade der beiden Signalwege, zu einer Rezeptor-Degradation sowie zur Aktivierung des Immunsystems über die antikörper­abhängige Zytotoxizität, wie Professor Dr. ­Michael ­Thomas von der Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg beschrieb.

Auf Grundlage der vielversprechenden Daten aus ­CHRYSALIS habe die US-amerikanische Behörde FDA dem neuen Antikörperpräparat den Status einer sogenannten Break­through Therapy Designation verliehen, erläuterte er. Das erlaube die beschleunigte Entwicklung und ein schnelleres Zulassungsverfahren.

Zwar treten Exon-20-Insertionen mit einem Anteil von nur 5 % an allen EGFR-Mutationen vergleichsweise selten auf, so Prof. ­Thomas weiter. Jedoch hätten diese Patienten eine schlechte Prognose, da bislang keine zielgerichtete Behandlung für sie existiere.

Platinvorbehandelte Patienten profitierten ebenfalls

Die Auswertung der Phase-1-Studie umfasste 39 Patienten mit fortgeschrittenem ­NSCLC und Exon-20-Insertionen. 29 der Teilnehmer waren zuvor bereits platinbasiert behandelt worden. In Remission gelangten 36 % aller Erkrankten, wobei diese als eine Tumorschrumpfung von 30 % und mehr definiert war.

Das gute Ergebnis spiegelte sich mit einer Gesamtansprechrate von 41 % (­95%-KI 24–61) auch bei vorbehandelten Patienten wider. Die Dauer des Ansprechens war mit 10 Monaten bei allen auswert­baren Patienten gut, erklärte Prof. ­Thomas. Nach Platinvorbehandlung betrug sie 7 Monate. Das mediane progressionsfreie Überleben erreichte insgesamt 8,3 Monate (­95%-KI 3,0–14,8) bzw. 8,6 Monate für Vortherapierte (­95%-KI 3,7–14,8).

Am häufigsten traten von den unerwünschten Ereignissen Hautausschläge und infusionsbedingte Reaktionen (besonders bei der ers­ten Gabe) sowie Nagelwallentzündungen auf. Zu Nebenwirkungen dritten Grades kam es selten. Einer der Teilnehmer litt unter Diarrhö, bei drei anderen veränderten sich relevante Laborwerte.

Quelle: Symposium „Duale Checkpoint-Inhibition: Eine neue Säule in der Behandlung von Lungen- und Kopf-Hals-Tumoren?“ anlässlich des 34. DKK; Veranstalter: Bristol-Myers Squibb

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