Reizdarmsyndrom: Psychotherapie lindert Beschwerden

Dr. Andrea Wülker, Foto: Fotolia/Andrey Popov

Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung: Helfen psychotherapeutische Verfahren gegen diese belastenden Reizdarmsymptome? Kurzfristig recht gut, zeigen Studien. Aber hält der positive Effekt auch an?

In einer Literaturrecherche suchte das Forscherteam um Kelsey T. Laird von der Vanderbilt University, Nashville, nach randomisierten, kontrollierten Studien, in denen psychotherapeutische Verfahren bei erwachsenen Patienten mit Reizdarmsyndrom (RDS) zur Anwendung kamen.

Verglichen wurde jeweils mit einer anderen aktiven oder inaktiven Therapieoption. In ihre Analyse nahmen die Forscher 41 Studien mit Daten von fast 2300 erwachsenen RDS-Patienten auf. 1183 dieser Patienten wurden mit psychotherapeutischen Methoden behandelt.

Psychotherapeutische Methoden lindern Beschwerden

Im Vergleich zu den Kontrollverfahren hatten psychotherapeutische Methoden unmittelbar einen nachweisbaren Effekt auf die Schwere der Symptome im Bauch, berichten die Autoren.

Im Schnitt beobachtete man bei Patienten, die psychotherapeutisch behandelt wurden, einen deutlicheren Rückgang der Beschwerden als bei den meisten Probanden, die sich einem Kontrollverfahren unterzogen hatten. Dieser Effekt war sowohl kurzfristig (ein bis sechs Monate nach der Behandlung) als auch langfristig (sechs bis zwölf Monate nach der Therapie) signifikant und von moderater Ausprägung.

Das Reizdarmsyndrom ist in der Bevölkerung verbreitet und verursacht erhebliche direkte und indirekte Kosten. Die Lebensqualität der Betroffenen, betonen die Autoren, leidet oft ebenso stark wie diejenige von Patienten mit  Herzkrankheit, Herzinsuffizienz oder Diabetes.


Quelle: Kelsey T. Laird et al., Clinical Gastroenterology and Hepatology 2016; online first

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