Renaler Schutz für Menschen mit Diabetes

Maria Weiß

Kommt zu einem Typ-2-Diabetes noch eine chronische Nierenerkrankung hinzu, besteht ein besonders hohes Risiko für Nierenversagen, kardiovaskuläre Ereignisse und Tod. Kommt zu einem Typ-2-Diabetes noch eine chronische Nierenerkrankung hinzu, besteht ein besonders hohes Risiko für Nierenversagen, kardiovaskuläre Ereignisse und Tod. © MohamadFaizal – stock.adobe.com

GLP-1-Analoga sammeln immer mehr Pluspunkte. Semaglutid hat nun wieder unter Beweis gestellt, dass es bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und chronischer renaler Insuffizienz den Progress der Nierenerkrankung verlangsamen und die Mortalität senken kann.

Kommt zu einem Typ-2-Diabetes noch eine chronische Nierenerkrankung hinzu, besteht ein besonders hohes Risiko für Nierenversagen, kardiovaskuläre Ereignisse und Tod. In einer randomisierten kontrollierten Studie haben Dr. Vlado Perkovic von der University of New South Wales, Sydney, und sein Team untersucht, ob Semaglutid diese Entwicklung aufhalten kann.

In die Studie wurden 3.533 Menschen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung aufgenommen. Sie erhielten entweder Semaglutid (1 mg/Woche subkutan) oder Placebo und wurden im Mittel über 3,4 Jahre nachverfolgt. Primärer Endpunkt war die Kombination von Nierenversagen (Dialyse oder Transplantation), Abfall der eGFR auf < 15 ml/min/1,73m2, Abfall der GFR um mindestens 50 % vom Ausgangswert sowie renal oder kardiovaskulär bedingtem Tod.

Das Risiko für diesen kombinierten Endpunkt lag unter Semaglutid um 24 % geringer als in der Placebogruppe. Nierenbezogene Ereignisse wurden dabei genauso reduziert (-21 %) wie kardiovaskuläre Todesfälle (-29 %). Auch in den sekundären Endpunkten zeigte sich Semaglutid überlegen: Der mittlere jährliche eGFR-Abfall verlief weniger steil, kardiovaskuläre Ereignisse wurden um 18 % reduziert und die Gesamtmortalität um 20 %. Schwere unerwünschte Ereignisse traten unter Placebo häufiger auf als unter Semaglutid (53,8 % vs. 49,6 %). In der Semaglutidgruppe kam es aber etwas häufiger zu Therapieabbrüchen (13,2 % vs. 11,9 %) – vorwiegend wegen gastrointestinaler Störungen.

Schon in früheren Studien mit Semaglutid zur glykämischen Kontrolle und Senkung des kardiovaskulären Risikos zeigte sich ein positiver Effekt auf die Nierenerkrankung. Das hat sich in dieser Studie mit einem kombinierten renalen Endpunkt bestätigt, schreibt das Autorenteam.

Quelle: Perkovic V et al. N Engl J Med 2024; 391: 109-121; DOI: 10.1056/NEJMoa2403347

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