Rezidivierende Paukenergüsse: Allergie suchen!

Dr. Anja Braunwarth, Foto: thinkstock

Wenn Paukenergüsse immer wieder rezidivieren, steckt nicht selten eine Allergie dahinter. Denn immerhin jedes dritte Kind im gefährdeten Alter ist gegen bestimmte Allergene sensibilisiert.

Bei 15 % der Kinder mit Seromukotympanon dauern die Episoden über drei bis sechs Monate bzw. rezidivieren über längere Zeit. Jedes zehnte Kind leidet unter einer schweren protrahierten Verlaufsform. In einer Studie hatten 42 % der kleinen Patienten mit wiederkehrendem Erguss eine Allergie.

Allergiebedingte Hyperplasien verhindern die Belüftung

Pathophysiologisch geht man davon aus, dass allergisch-entzündliche Schleimhautschwellungen oder durch die Sensibilisierung bedingte lymphatische Hyperplasien die Belüftung im Mittelohr verschlechtern und so die Ergussbildung fördern. Die Endoskopie kann eventuell schon Hinweise auf eine Allergie liefern wie z.B. Nasenmuschelhyperplasie, livide Muschelschleimhautverfärbung und verstärkte wässrige Sekretion.


Zur erweiterten allergischen Diagnostik raten Professor Dr. Michael Damm von der HNO-Universitätsklinik Köln und Kollegen bei rezidivierendem oder lang anhaltendem (> 3 Monate) Erguss und/oder Versagen der Standardtherapie. Bei allergietypischen Symptomen und positiver Familienanamnese kann im Vorfeld auch ein Therapieversuch mit nasalen Steroiden, eventuell begleitet von oralen Antihistaminika, über vier Wochen erfolgen.


Michael Damm et al., HNO 2013; 61: 843-848

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