Cartoon Medizin und Markt

RRMS stabilisieren, SPMS aufhalten

Friederike Klein

Neue Therapie für schubförmig verlaufende und sekundär progrediente MS? Neue Therapie für schubförmig verlaufende und sekundär progrediente MS? © Coloures-Pic – stock.adobe.com

Für erwachsene Patienten mit SPMS wurde Siponimod zugelassen – Modulatoren der Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptoren überzeugen mit guten Effekten.

Bei der schubförmig verlaufenden Multiplen Sklerose (RRMS) ist eine signifikante Reduktion der jährlichen Schubrate erreichbar, wenn von Vortherapien mit unterschiedlichem Wirkmechanismen auf Fingolimod (Gilenya®) gewechselt wird, erklärte Professor Dr. Martin S. Weber vom Multiple-Sklerose-Zentrum der Universität Göttingen.1 Dies würden zahlreiche Studien belegen.

70 % nach zehn Jahren ohne EDSS-Progress

So nahm in einer Arbeit die Schubrate durch die Umstellung von Interferonen oder Glatirameracetat auf den Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor-Modulator um 87 % bzw. 84 % ab. In einer anderen konnte durch den Wechsel von Dimethylfumarat oder Teriflunomid auf Fingolimod eine Reduktion um 75 % bzw. 73 % erreicht werden. Wurde von Natalizumab auf Fingolimod umgestellt, blieb die Schubrate konstant niedrig und zeigte im dritten Jahr trotz initial sowieso schon niedriger Schubrate noch eine Abnahme.

Inzwischen liegen auch Langzeitdaten für die Fingolimod-Therapie der RRMS vor. Sie zeigen, dass zehn Jahre nach Beginn der Einnahme immer noch 70 % der Patienten keine über sechs Monate bestätigte Behinderungsprogression zeigen.

Für erwachsene Patienten, die trotz intensiver Therapie eine sekundär progrediente MS (SPMS) entwickeln, hat die Europäische Kommission Ende Januar das mit Fingolimod verwandte Siponimod (Mayzent®) zugelassen. Die Wirksamkeit der Substanz wurde in der Studie EXPAND placebokontrolliert geprüft, berichtete Professor Dr. Sven Meuth, Universitätsklinik Münster.2 Teilnehmer waren 1651 Patienten mit SPMS und einem EDSS-Wert von 3,0 bis 6,5.

Günstige Effekte auch auf Läsionslast und Kognition

Siponimod reduzierte das Risiko einer nach sechs Monaten bestätigten Behinderungsprogression um 26 % und das konsistent über verschiedene Subgruppen hinweg. Es ließen sich auch günstige Effekte auf T2-Läsionsvolumen und Hirn­atrophie belegen. Zudem verbesserte sich die Kognition der Patienten klinisch relevant. Das Sicherheitsprofil entsprach dabei dem von Fingolimod.

Quellen:
1. Symposium „Tatort RRMS mit SOKO Fingolimod – Was haben wir über die Therapie-Intervention für die MS gelernt?“ im Rahmen des 92. DGN-Kongresses; Veranstalter: Novartis
2. Symposium „Tatort SPMS mit SOKO Siponimod – Aktuelle Ermittlungsergebnisse rollen ungelösten Fall neu auf“ im Rahmen des 92. DGN-Kongresses; Veranstalter: Novartis

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