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Runter mit dem Sterberisiko beim kleinzelligen Lungenkrebs

Petra Eiden

PD-L1-Hemmer plus Chemo verlangsamt Tumorprogression. PD-L1-Hemmer plus Chemo verlangsamt Tumorprogression. © iStock/Natali_Mis

Ende August wurde Durvalumab für die Erstlinie beim kleinzelligen Lungenkarzinom im fortgeschrittenen Stadium zugelassen. Kombiniert mit platinbasierter Chemotherapie verlängert der Checkpoint-Inhibitor nicht nur die Zeit ohne Progress, sondern auch das Gesamtüberleben.

Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung befinden sich die meisten Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom (SCLC) in einem weit fortgeschrittenen Stadium. Der Bronchialkrebs ist dann oft nicht mehr kurativ behandelbar, berichtete Professor Dr. Christian Grohé, Klinik für Pneumologie an der Evangelischen Lungenklinik Berlin. Zwar spricht der Tumor zunächst oft gut auf eine platinhaltige duale Chemotherapie an. Doch in der Folge kommt es schnell und regelmäßig zum Krankheitsprogress.

Zuerst als Induktion, dann als Erhaltungstherapie

Die Induktion der Immunantwort durch Checkpoint-Inhibitoren zusätzlich zur Chemotherapie könnte dazu beitragen, das Ansprechen in der Erhaltungsphase zu verbessern, führte der Experte weiter aus. Diese Überlegung findet in CASPIAN ihre Bestätigung. In der Phase-3-Studie wurde eine Fixdosis Durvalumab (IMFINZI®) geprüft, die anfangs alle drei Wochen kombiniert mit vier Zyklen einer Chemotherapie aus Etoposid und entweder Carboplatin oder Cisplatin gegeben und dann vierwöchentlich bis zum Krankheitsprogress als Erhaltungstherapie weiter verabreicht wurde.

Patienten lebten im Median zwei Monate länger

Es ließ sich bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von mehr als zwei Jahren mit dem Checkpoint-Inhibitor gegenüber alleiniger Chemotherapie ein signifikanter Vorteil im medianen Gesamtüberleben bewirken (12,9 Monate vs. 10,5 Monate; Hazard Ratio 0,75; 95%-KI 0,62–0,91; p = 0,0032). Zudem ergab sich erstmals ein Vorteil im progressionsfreien Überleben über 24 Monate in der Erhaltungsphase (11 % vs. 2,9 %). Einen Zusammenhang zwischen PD-L1-Tumorexpression und dem Gesamtüberleben gab es nicht, sodass eine entsprechende Testung vor Therapiestart entfallen kann.

Wie Privatdozent Dr. Niels Reinmuth vom Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie der Asklepios Fachkliniken München-Gauting beschrieb, führte die intensivere Therapie nicht zu mehr Nebenwirkungen oder einer höheren Abbruchrate der Behandlungen. Die Lebensqualität der Patienten habe sich durch den zusätzlichen PD-L1-Inhibitor gebessert, so Dr. Reinmuth weiter. Wichtige Symptome wie die Dyspnoe hätten deutlich reduziert werden können. Seiner Ansicht nach liegt im Vierwochen-Rhythmus, in dem Durvalumab während der Erhaltungsphase eingesetzt wird, ein großer Vorteil. Das erlaube dem Patienten mehr Abstand vom Therapiealltag und ermögliche dem Arzt mehr Flexibilität in der Behandlung.

Quelle: Digitale Pessekonferenz „Zulassungserweiterung von IMFINZI für ED-SCLC: Verbesserte (Über-)Lebensperspektiven für Patienten in der Erhaltungstherapie“; Veranstalter: AstraZeneca

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PD-L1-Hemmer plus Chemo verlangsamt Tumorprogression. PD-L1-Hemmer plus Chemo verlangsamt Tumorprogression. © iStock/Natali_Mis