
Saurer Reflux schädigt Mukoviszidose-Lunge
Mehr als 25 % der Mukoviszidose-Patienten entwickeln einen gastroösophagealen Reflux (GÖR), wobei schon kleine Kinder betroffen sein können. Allerdings werden die typischen Symptome – rezidivierendes Erbrechen, Gewichtsabnahme bzw. Gedeihstörung, Husten, Heiserkeit und Infektanfälligkeit – oft nicht mit dem Reflux in Zusammenhang gebracht, berichtete Professor Dr. Heino Skopnik von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Worms.
Mit welchen Methoden den Reflux sicher nachweisen?
Verschiedene Untersuchungsmethoden stehen zur Verfügung, um einen Reflux nachzuweisen:
• Mit der pH-Metrie wird der pH-Wert in der Speiseröhre über 24 Stunden erfasst. Werte < 4 signalisieren einen sauren Reflux.
• Die Impedanzmessung misst Flüssigkeitsströme im Ösophagus, wobei zuverlässig zwischen einem Schluckvorgang und einem GÖR unterschieden werden kann.
• Mit der Ösophago-Gastroskopie wird die Schleimhaut in der Speiseröhre direkt beurteilt.
• Mittels bronchoalveolärer Lavage kann man Substanzen wie Gallensäuren oder Pepsin nachweisen, was als Beleg für eine Magensaftaspiration gilt.
Reflux maximal acht Wochen lang empirisch behandeln
Therapeutisch kommt beim GÖR die Säuresuppression durch Protonenpumpeninhibitoren (PPI) in Betracht – entweder nach vorausgegangener Diagnostik oder als empirischer Behandlungsversuch über maximal acht Wochen.
Persistieren die Symptome trotz Therapie, kann eine Fundoplicatio in Erwägung gezogen werden, erklärte Prof. Skopnik. Allerdings ist diese operative Abdichtung der unteren Speiseröhre kritisch zu beurteilen, warnte der Referent: In ca. 30 % der Fälle führt sie zum Erfolg, bei etwa 50 % der Patienten wird keine Veränderung erzielt und bei 12 % treten Komplikationen auf, die eine erneute Op. erfordern.
Vortrag auf der 13. Deutschen Mukoviszidose-Tagung 2010 in Würzburg
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