Schlechter Schlaf schlägt auf den Verdauungstrakt

Alexandra Simbrich

Gesunder Schlaf verringerte das Risiko für gastrointestinale Erkrankungen unabhängig von der genetischen Disposition. Gesunder Schlaf verringerte das Risiko für gastrointestinale Erkrankungen unabhängig von der genetischen Disposition. © ladyalex – stock.adobe.com

Es gibt Hinweise darauf, dass ungünstige Schlafmuster mit der Entstehung gastrointestinaler Erkrankungen verbunden sind. 

Wie gesunder Schlaf und die genetische Veranlagung für Verdauungskrankheiten zusammenhängen, wurde bisher jedoch noch nicht untersucht. Ein Team um Dr. Yuying Ma von der Southern Medical University in Guangzhou, China, ist dieser Frage anhand einer Langzeitkohorte von über 410.000 Personen nachgegangen. Für diese errechneten die Forscher basierend auf fünf gesunden Schlafmerkmalen einen Score von 0 bis 5 und teilten den Schlaf in die Kategorien schlecht (Score ≤ 1), mittelmäßig (Score 2 bis ≤ 3) und gesund (Score ≥ 4) ein. Das genetische Risiko für Verdauungskrankheiten charakterisierten sie durch den polygenen Risiko-Score. Primär werteten sie die Inzidenz von 16 Verdauungskrankheiten aus.

Gesunder Schlaf verringerte das Risiko für gastrointestinale Erkrankungen unabhängig von der genetischen Disposition: Im Vergleich zu Personen, die schlecht schliefen, wiesen diejenigen mit einem Score von 4 und 5 ein um 23 % bzw. 28 % verringertes Risiko für eine Verdauungserkrankung auf. Teilnehmer mit einem Score von 5 hatten gegenüber schlecht schlafenden Personen ein signifikant verringertes Risiko für mehrere gastrointestinale Erkrankungen, darunter das Reizdarmsyndrom (Hazard Ratio, HR, 0,50), die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (HR 0,63), Magengeschwüre (HR 0,65) und Dyspepsie (HR 0,66). Kein Zusammenhang fand sich mit entzündlichen Darmerkrankungen und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse.

Quelle: Ma Y et al. Int J Surg 2024; DOI: 10.1097/JS9.0000000000001695

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