Schock beim Blick in den Spiegel

Friederike Klein

Laserbehandlungen sollten stets erst nach sorgfältiger Aufklärung und mit genügend Fachwissen über die verschiedenen Hauttypen erfolgen. Laserbehandlungen sollten stets erst nach sorgfältiger Aufklärung und mit genügend Fachwissen über die verschiedenen Hauttypen erfolgen. © marchsirawit – stock.adobe.com

Im Rahmen der Therapie von Alterungserscheinungen an der Haut setzen immer wieder auch Personen Laser- und Blitzlampen ein, denen die spezifische medizinische Ausbildung fehlt. Aber auch in erfahrenen Händen kann es zu unerwünschten Effekten nach einer Laserbehandlung kommen.  

Vor der Therapie mit Laser oder Blitzlampe sollte immer eine adäquate Aufklärung stattfinden. Zudem empfahl Prof. Dr. Gerd Gauglitz, niedergelassener Dermatologe aus München, sich über eine Fotodokumentation abzusichern. „Alles was vor der Behandlung gesagt wird, ist eine Erklärung, alles danach eine Entschuldigung“, sagte er. 

So tritt nach einer Therapie mit dem CO2-Laser immer eine Rötung auf, die je nach Frequenz anhalten kann – selten sogar über Monate. Die Rötung fällt weniger auf, wenn das ganze Gesicht behandelt wurde, hat man nur perioral oder periokulär gelasert, ist sie offensichtlicher, erläuterte der Experte. Die Behandelten  sollten beruhigt werden – abwarten reicht, allerdings müssen sie in der Downtime auf einen konsequenten Sonnenschutz achten. Prof. Gauglitz empfahl gegebenenfalls einen Durchgang mit der Blitzlichtlampe, um eine anhaltende Rötung nach der CO2-Laser-Behandlung zu reduzieren. „Sie kriegen dabei auch gleich noch ein paar Teleangiektasien oder Lentigenes weg“, meinte er und riet dazu, diese Maßnahme gleich vor der Behandlung für den Fall der anhaltenden störenden Rötung anzukündigen.

Die Auswahl der zu Behandelnden ist wichtig: Man muss auch mal „Nein“ sagen, meinte er. Vorsicht ist für Ungeübte beispielsweise geboten bei stark gebräunten Personen und Menschen mit dunklen Hauttypen. Bei CO2-Laser-Behandlungen kann es zu postinflammatorischen Hyperpigmentierungen kommen. Manche Menschen mit dunklen Hauttypen vertragen den CO2-Laser aber auch gut. Daher ist zusätzlich zur Aufklärung eine Probebehandlung am Rand der zu behandelnden Stelle ratsam. Wichtig ist auch hier der konsequente Sonnenschutz in der Regenerationszeit. 

Bei Personen mit dunklem Hauttyp führt Prof. Gauglitz zudem immer eine Vorbehandlung mit Hydrochinon und eine Nachbehandlung mit einem Klasse-II/III-Steroid durch, um das Risiko für Hyperpigmentierungen zu reduzieren. Die Applikation von Hydrochinon muss gut erklärt werden, sagte er, viele Laien setzen die Substanz seiner Erfahrung nach zu häufig und zu hoch konzentriert ein. 

Gebräunte Personen sollten nicht mit einem Pigmentlaser behandelt werden. Grundsätzlich ist es nicht empfehlenswert, nur punktuell zu behandeln, sondern besser mit einem Flächenverfahren. Prof. Gauglitz empfahl Blitzlampen mit einer großen Spotgröße und einer schnellen Abgabe der Energie, mit der man über die Fläche gleiten kann – behandelt wird dabei nur das, was Zielstruktur enthält. 

Ist es trotz aller Vorsicht zu einer Hyperpigmentierung gekommen, setzt Prof. Gauglitz Hydrochinon in einer Dosierung von 3 %, meist kombiniert mit einem Hydrokortison (0,5 %) ein. Das Kortison soll die Irritation durch Hydrochinon etwas reduzieren. „Damit kommen sie schon relativ weit. Sie und die Betroffenen brauchen nur Geduld“, sagte er. Eventuell kann man mit einem Picosekundenlaser oder einem fraktionierten Rubinlaser versuchen, die Hyperpigmentierung sanft zu nehmen. Wichtig ist die Verwendung der niedrigsten Einstellung. Bei helleren Hauttypen kann die Behandlung der Hyperpigmentierung auch mit einer Blitzlampe mit sehr moderaten Energien und entsprechenden Filtern funktionieren.  

Die Behandlung von Hypopigmentierungen nach manchen Laserbehandlungen kann sich allerdings problematisch gestalten. Ein Beispiel dafür ist die CO2-Laserung perioraler Fältchen. Gerade Menschen mit dunklerem Hauttyp werden seiner Erfahrung nach langfristig einen hellen Saum um den Mund zurückbehalten. Wird die Behandlung dennoch gewünscht, rät Prof. Gauglitz nur zu ein bis zwei Behandlungen, zwischen denen eine ausreichende Regenerationszeit eingeplant wird, auch wenn das Ergebnis in Bezug auf die Falten nicht ganz so gut ausfällt wie bei mehrfacher Anwendung des CO2-Lasers direkt hintereinander. 

Vorsicht ist geboten bei asiatischen Hauttypen. Diese Haut neigt besonders zu Pigmentverschiebungen. Nicht zuletzt auch aus rechtlichen Gründen sollte man in diesen Fällen unbedingt eine Probebehandlung am Rande der zu behandelnden Region mit den geplanten Einstellungen machen.

Quelle: Kongressbericht 29. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie

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