Hyperpigmentierte Verbrennungsnarben mit dem Laser angleichen

Dr. Susanne Meinrenken

Von einer FSLR-Therapie können viele Patient:innen mit hyperpigmentierten Narben profitieren. Von einer FSLR-Therapie können viele Patient:innen mit hyperpigmentierten Narben profitieren. © kvdkz – stock.adobe.com

Hautverbrennungen können ausgedehnte Narben nach sich ziehen. Betroffene leiden nicht nur an Schmerz, Juckreiz oder auch eingeschränkter Beweglichkeit, sondern auch unter den oft gut sichtbaren ästhetischen Konsequenzen. 

Verbrennungsnarben sind im Vergleich zur Umgebung meist hypertroph und deutlich anders pigmentiert. Die Ursachen dieser Dyschromie sind nicht eindeutig geklärt, schreiben Prof. Dr. Bonnie Carney und Kollegen vom Firefighters’ Burn and Surgical Research Laboratory, MedStar Health Research Institute in Washington. Man geht aufgrund vorheriger Studien davon aus, dass es nicht am Fehlen melaninproduzierender Zellen liegt, sondern an deren untschiedlicher Aktivität, allerdings ließ sich der Grund dafür bisher nicht finden. Die Forscher testeten, wie gut sich eine ablative fraktionierte Lasertherapie zur Narbenbehandlung (fractional laser scar revision, FLSR) eignet. Sie nutzen in der Regel 70–120 mJ mit einer Density von 1–5 %

Der CO2-Laser erzeugt im Gegensatz zu den oft genutzten nicht-ablativen Systemen zunächst kleinste epidermale und dermale mikrothermale Verletzungen innerhalb der Narbe. Das triggert einen lokalen Heilungsprozess, in dessen Rahmen auch Myofibroblasten aktiviert werden. Eine Effektivität der FLSR könne als Hinweis darauf gesehen werden, dass bei der Pigmentierung von Narben auch eine parakrine Regulierung zwischen Myofibroblasten und einwandernden Melanozyten eine Rolle spiele, so die Forscher. 

Prof. Carney und Kollegen werteten die Ergebnisse von 63 Patienten unterschiedlichen Hauttyps aus – Fitzpatrick II und V bevölkerungsbedingt am häufigsten). Die Kohorte entstammt der Datenbank ihres Behandlungszentrums. Eingeschlossen waren Patienten mit Narben, deren Pigmentierungsgrad anhand standardisierter Skalen, wie Patient and Observer Scar Assessment Scale (POSAS), Vancouver Scar Scale (VSS) erhoben worden war, und die bereits mindestens zwei Therapiesitzungen hinter sich hatten. Die Sessions erfolgten in der Regel kombiniert mit der topischen Gabe von Triamcinolon (4 mg/ml) ggf. plus 5-FU (10 mg/ml). Zudem wurde die Pigmentierung quantitativ mittels Spektrofotometer bzw. „Skin Color Catch“ gemessen, diese ins Verhältnis zum ursprünglichen Hautton gesetzt und daraus die prozentuale mögliche Verbesserung ermittelt. 

65 % der Patienten wiesen einen jeweils geringeren Melanin-Index an den meisten der fünf Folgetermine auf (Responder-Gruppe). Die Verbesserung begann meist nach der zweiten Sitzung (p < 0,05). Dabei spielten weder verschiedene demografische Parameter noch das Alter der Narbe eine Rolle. Bei den Respondern verbesserten sich auch die Punktwerte der verwendeten qualitativen Skalen. 

Bei den Non-Respondern ergab der patientenzentrierte POSAS einen subjektiv empfundenen positiven Effekt. Der POSAS aufseiten des Arztes und der VSS blieben hingegen unverändert, genauso wie die quantitativ gemessene mögliche prozentuale Verbesserung, was einen Bias bei den patientenorientierten Scores nahelegt. 

Nicht wenige Patienten mit hyperpigmentierten Narben nach Verbrennungen profitieren von der FLSR-Therapie, so das Fazit der Wissenschaftler. Die gleichzeitig erhaltenen Hinweise auf die Pathophysiologie der Narbenpigmentierung eröffnen möglicherweise neue Therapieoptionen, so die Autoren. Sie müssen aber zuerst in weiteren Studien spezifisch überprüft werden.

Quelle: Kurup S et al. Lasers Surg Med 2023; DOI: 10.1002/lsm.23662

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